Gebet auf den Bergen von Adolf Böttger

Die Berge sind Festaltäre,
Darauf der Sonne Feuer rollt,
Wo edler Herzen freud'ge Zähre
Das Opfer frommen Dankes zollt.
 
Ìch knie' auf deinen stillen Hügeln,
Natur, von dir allein belauscht,
Und betend fühl' ich, daß auf Flügeln
Der Geist der Liebe mich umrauscht.
 
Wie sich dem Sohn aus Judas Stamme
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Der Herr im Feuerbusch gezeigt,
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So in des Waldes grüner Flamme
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Seh' ich dein Wesen mir geneigt.
 
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Im Spiegel jener klaren Flüsse
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Erkenn' ich deines Auges Licht,
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Und in der Blume, die ich küsse,
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Küss' ich dein heil'ges Angesicht.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Gebet auf den Bergen“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
89
Entstehungsjahr
1815 - 1870
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Gebet auf den Bergen“ ist Adolf Böttger, der von 1815 bis 1870 lebte. Somit kann man das Gedicht in die Epoche des 19. Jahrhunderts einordnen, in welcher der Naturalismus und der Realismus vorherrschend waren.

Bei der ersten Analyse fällt auf, dass das lyrische Ich eine starke Verbindung und Ehrerbietung zu der Natur und den Bergen ausdrückt. Diese Verbindung wird als spirituell und heilig dargestellt, wobei der Bezug zur christlichen Religion und der Bibel deutlich wird.

Inhaltsmäßig beschreibt das Gedicht das Naturerlebnis des lyrischen Ichs, welches die Berge als „Festaltäre“ und Elemente der Natur als Manifestationen göttlicher Präsenz wahrnimmt. In den Versen 5 und 6 kniet das lyrische Ich auf den stillen Hügeln und fühlt sich von der Natur allein belauscht. Die Natur wird dabei als aktiver Teilnehmer und Zeuge der spirituellen Erfahrung dargestellt. In den weiteren Versen werden biblische Anspielungen auf Moses und den brennenden Dornbusch gemacht, um die tiefe Verbindung und das spirituelle Erwachen des lyrischen Ichs in der Natur zu unterstreichen.

Im Blick auf Form und Sprache des Gedichts fällt auf, dass es in vier Strophen mit jeweils vier Versen aufgeteilt ist. Darüber hinaus nutzt Böttger eine einfache, aber erhebende Sprache, um das mystische und heilige Erlebnis des lyrischen Ichs zu beschreiben. Die Wahl der Worte und Bilder betont die Ehrfurcht und tiefe Bindung des lyrischen Ichs zur Natur, die wie eine Art geistiges Heiligtum wahrgenommen wird und die universelle Liebe und Einheit symbolisiert. Allgemein kann gesagt werden, dass dieses Gedicht Besteht aus sehr starken Bildern und verwendet eine Reihe von kraftvollen Metaphern zur Darstellung der Natur.

Weitere Informationen

Adolf Böttger ist der Autor des Gedichtes „Gebet auf den Bergen“. Geboren wurde Böttger im Jahr 1815 in Leipzig. In der Zeit von 1831 bis 1870 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 89 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Im Monddämmer“, „Osterlied“ und „Rat“ sind weitere Werke des Autors Adolf Böttger. Zum Autor des Gedichtes „Gebet auf den Bergen“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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