Der Symbolist von Frank Wedekind

Eine mondbestrahlte blasse Hand
Wand sich nachts aus seinen weißen Decken,
Daß, gelähmt in stummem, starrem Schrecken,
Er nur mühsam sich hinweg gewandt.
 
Jene blasse, mondbestrahlte Hand
Kehrte manchmal wieder – und im Weichen
Schrieb sie sich in geisterhaften Zeichen
In sein schreckensbleiches Nachtgewand.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Symbolist“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
43
Entstehungsjahr
1905
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Symbolist“ wurde von Frank Wedekind verfasst, einem deutschen Schriftsteller und Dramatiker, der von 1864 bis 1918 lebte. Er war ein wichtiger Vertreter der literarischen Moderne, insbesondere des literarischen Symbolismus, der sich Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts stark auf poetische und metaphorische Ausdrucksweisen konzentrierte.

Betrachtet man das Gedicht im ersten Eindruck, fällt das düstere und leicht schaurige Szenario auf. Der Text scheint von Angst, Stille und dunkler Magie durchdrungen zu sein, was sich in einer eindrücklichen und mystischen Atmosphäre manifestiert.

Das lyrische Ich berichtet von einer Hand, die mondbestrahlt und blass aus seinen weißen Decken hervorzukommen scheint. Diese Hand verursacht offenbar Schrecken, der die Figur in eine Art Starrheit versetzt. Die Hand kehrt immer wieder zurück und hinterlässt geisterhafte Zeichen in seinem „schreckensbleichen“ Nachtgewand. Es scheint, als ob Wedekind mit dem lyrischen Ich einen Künstler darstellt, der seine Inspiration oder Ideen als eine Art geisterhafte, vielleicht sogar bedrohliche Präsenz sieht.

Formal besteht das Gedicht aus zwei Vierzeilern, die als jeweils geschlossene Strophen angelegt sind. Die Sprache des Gedichts ist geprägt von konkreten, starken Bildern und einer düster-geheimnisvollen Tonlage. Die zahlreichen Adjektive wie „mondbestrahlt“, „blass“, „stumm“ und „starrem“ verleihen dem Text eine intensive, beinahe beängstigende Atmosphäre. Sie zeichnen ein düsteres und beklemmendes Szenario, in dem die Hand symbolisch für etwas Unheilbringendes oder Unkontrollierbares steht. Mit seiner bildhaften und symbolträchtigen Sprache gelingt es Wedekind, eine eindringliche Szene zu skizzieren, die die Angst und mögliche innere Konflikte des lyrischen Ichs verdeutlicht.

Weitere Informationen

Frank Wedekind ist der Autor des Gedichtes „Der Symbolist“. Im Jahr 1864 wurde Wedekind in Hannover geboren. 1905 ist das Gedicht entstanden. München ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Bei Wedekind handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 43 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Frank Wedekind sind „An Berta Maria, Typus Gräfin Potocka“, „An Bruno“ und „An Elka“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Symbolist“ weitere 114 Gedichte vor.

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