An die Freunde Friedrich Dahlmann und Friedrich Welcker von Ernst Moritz Arndt

Seid gegrüßt, ihr treuen Alten,
Die dem alten Gott vertraun,
Durch des Altertums Gestalten
Hin auf neue Schöpfung schaun.
 
Her die Hände auf den Glauben,
Der sein Halte fest! uns schreibt
Und, wieviel auch Narren schnauben,
Doch der Ewiggleiche bleibt.
 
Vaterland und Freiheit haben
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Wir in stillem Streit gesucht,
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Wollten nicht, daß Krähn und Raben
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Frech bekrächzen Adlerflucht.
 
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Haben auf die Adlersiege
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Fest gehofft und treu geglaubt,
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Doch fiel in dem schweren Kriege
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Mancher Tropfen Schweiß vom Haupt.
 
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Und so schaun trotz feiger Tadler
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Und trotz feiler Knechte Witz
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Wir von fern den deutschen Adler
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Mit dem alten Donnerblitz.
 
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Ja, schon saust es und wird kommen
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Deutschland, süßes Vaterland!
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Alle Tapfern, Treuen, Frommen
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Sind dem Wetter zugewandt.
 
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Schrei' der Pöbelschwarm sich heiser,
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Was sich fern zusammenballt,
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Aus dem blitzt der Donnerweiser
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Neuen Lebens Lichtgestalt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (27.3 KB)

Details zum Gedicht „An die Freunde Friedrich Dahlmann und Friedrich Welcker“

Anzahl Strophen
7
Anzahl Verse
28
Anzahl Wörter
134
Entstehungsjahr
1856
Epoche
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „An die Freunde Friedrich Dahlmann und Friedrich Welcker“ ist von Ernst Moritz Arndt, einem deutschen Schriftsteller und Politiker der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Es ist keine genaue Veröffentlichungszeit bekannt, jedoch kann durch die Zeit, in der Arndt aktiv war, eine Einordnung in die Zeit um 1840 angenommen werden.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht ernst und erhaben. Hauptthemen scheinen Freundschaft, Treue und das Streben nach Freiheit und Vaterland zu sein.

Im Gedicht richtet sich das lyrische Ich an zwei Freunde, Friedrich Dahlmann und Friedrich Welcker. Diese beiden werden als treue Alte beschrieben, die dem „alten Gott“ vertrauen, aber dennoch in der Lage sind, zu neuen Visionen und Ideen zu schauen. Sie scheinen Vertrauen in ihre Überzeugungen zu haben und lassen sich nicht von „Narren“ ablenken. Sie streben nach Freiheit und Vaterland, negieren dabei negative Einflüsse und blicken mit Hoffnung auf die „Adlersiege“. Allerdings erkennen sie an, dass dieses Streben schwierig ist und mit Anstrengungen verbunden ist. Trotzdem bleiben sie zuversichtlich und schauen mit Stolz auf das „deutsche Vaterland“ und die aufziehenden „Tapfern, Treuen, Frommen“. Sie lassen sich nicht durch die „Pöbelschwarm“ ablenken und bleiben zuversichtlich und erwartungsvoll dem „neuen Leben“ gegenüber.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus sieben vierzeiligen Strophen mit einem konsequenten Reimschema (Kreuzreim). Die Sprache ist metaphernreich und hochgestochen, mit biblischen und mythischen Anspielungen sowie patriotischen Symbolen wie dem Adler und dem Donnerblitz. Die Sprache spiegelt die Standhaftigkeit und das Stolz des lyrischen Ichs wider, sowie seine unerschütterliche Überzeugung in die Zukunft Deutschlands.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „An die Freunde Friedrich Dahlmann und Friedrich Welcker“ des Autors Ernst Moritz Arndt. Im Jahr 1769 wurde Arndt in Groß Schoritz (Rügen) geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1856 entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Realismus zu. Die Zuordnung der Epoche ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 28 Versen mit insgesamt 7 Strophen und umfasst dabei 134 Worte. Ernst Moritz Arndt ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Glück, das glatt“, „Laßt wehen, was nur wehen kann“ und „Ballade“. Zum Autor des Gedichtes „An die Freunde Friedrich Dahlmann und Friedrich Welcker“ haben wir auf abi-pur.de weitere 285 Gedichte veröffentlicht.

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