Der Seufzer von Christian Morgenstern

Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis
und träumte von Liebe und Freude.
Es war an dem Stadtwall, und schneeweiß
glänzten die Stadtwallgebäude.
 
Der Seufzer dacht’ an ein Maidelein
und blieb erglühend stehen.
Da schmolz die Eisbahn unter ihm ein –
und er sank – und ward nimmer gesehen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Der Seufzer“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
nach 1887
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Seufzer“ stammt von Christian Morgenstern, ein deutscher Schriftsteller und Lyriker der frühen Moderne. Borniert er lebte von 1871 bis 1914, lässt sich das Gedicht in diese Zeit einordnen.

Beim ersten Eindruck wirkt „Der Seufzer“ atmosphärisch und tritt durch seine gefühlsvolle Darstellung hervor. Das Gedicht konzentriert sich auf die personifizierte Darstellung eines Seufzers, der auf Schlittschuhen auf einem nächtlichen Eisfeld läuft.

Inhaltlich geht es darum, dass der Seufzer, personifiziert als menschenähnliche Figur, auf nächtlichem Eis Schlittschuh läuft und dabei von Liebe und Freude träumt. Die Szene spielt sich auf einem Stadtwall ab, dessen Gebäude im Schnee glänzen. Der Seufzer denkt an ein Mädchen und bleibt stehen, woraufhin das Eis unter ihm schmilzt und er verschwindet.

Das lyrische Ich scheint die kurzlebige und flüchtige Natur von Gefühlen und Sehnsüchten ausdrücken zu wollen. Der Seufzer ist symbolisch für einen intensiven, aber flüchtigen emotionalen Zustand. Er denkt an Liebe und Freude, aber diese Gefühle sind flüchtig und ziehen ihm buchstäblich den Boden unter den Füßen weg, was auf die Unbeständigkeit und Vergänglichkeit von Emotionen hinweist.

Morgenstern nutzt in diesem Gedicht eine klare und unkomplizierte Sprache, Iie aber durch ihre Bildlichkeit und Metaphorik stark ist. Die Form ist klassisch und konservativ, mit zwei Vierzeilenstrophen, die jeweils ein geschlossenes, eigenständiges Bild abgeben. Die Verse sind lyrisch und fließen sanft, was zur melancholischen und nachdenklichen Atmosphäre des Gedichts beiträgt.

Zusammenfassend ist „Der Seufzer“ ein lyrisches und bildhaftes Gedicht, in dem Christian Morgenstern die flüchtige und vergängliche Natur von Emotionen und Sehnsüchten darstellt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Der Seufzer“ ist Christian Morgenstern. 1871 wurde Morgenstern in München geboren. In der Zeit von 1887 bis 1914 ist das Gedicht entstanden. Der Erscheinungsort ist Zürich. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Moderne kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Der Schriftsteller Morgenstern ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 47 Worte. Christian Morgenstern ist auch der Autor für Gedichte wie „Das Auge der Maus“, „Das Böhmische Dorf“ und „Das Fest des Wüstlings“. Zum Autor des Gedichtes „Der Seufzer“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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