Der Schlaf des Sulpitius Galba von Susanne von Bandemer
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Sulpitius, ein Römer, stellte schlau |
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Sich an, als wär’ er eingeschlafen, |
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Indem Mäcenas sich mit seiner schönen Frau |
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Vertraulich unterhielt. Als einer seiner Sklaven |
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Ihn schlummern sah, ergriff er einen Krug, |
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Der auf dem Schenktisch stand, that einen kurzen Zug, |
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Und nahm ihn in den Arm, mit ihm davon zu gehen. |
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Halt, Bube! laß mir den Falerner stehen, |
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Fuhr hier Sulpitius ihn an: |
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Ich schlafe nicht für jedermann. |
Details zum Gedicht „Der Schlaf des Sulpitius Galba“
Susanne von Bandemer
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10
68
1802
Klassik,
Romantik
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Der Schlaf des Sulpitius Galba“ stammt von der deutschen Dichterin Susanne von Bandemer, die von 1751 bis 1828 lebte. Daher kann das Gedicht in die Epoche der Aufklärung, wahrscheinlich ins 18. Jahrhundert, eingeordnet werden.
Der erste Eindruck des Gedichts ist, dass es eine ironische oder humorvolle Geschichte erzählt. Es macht Spaß die Intrigen und Pläne von Sulpitius, ein Römer, der behauptet, zu schlafen, während er andere dabei beobachtet, zu lesen.
Inhaltlich erzählt das Gedicht von Sulpitius, der schlau simuliert, eingeschlafen zu sein, während Mäcenas sich mit seiner schönen Frau unterhält. Ein Sklave, der Sulpitius schlummern sieht, ergreift einen Krug, der auf dem Tisch steht, trinkt kurz daraus und beabsichtigt, ihn mitzunehmen. Aber Sulpitius hält ihn auf und fordert ihn auf, den Falerner-Wein stehen zu lassen. Er sagt: „Ich schlafe nicht für jedermann.“ Sulpitius spielt hier ein doppeltes Spiel: Einerseits tut er so, als würde er schlafen und beobachtet andererseits die Gespräche und Handlungen um sich herum.
Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit zehn Versen. Es scheint kein spezifisches Vers- und Reimschema zu geben, was typisch für Gedichte aus der Epoche der Aufklärung sein kann, die oft Wert auf Originalität und Individualität legten. Die Sprache des Gedichts ist verständlich und einfach gehalten, mit einem gewissen Witz und Charme angereichert.
Insgesamt scheint das lyrische Ich in diesem Gedicht die Absurdität und Ironie gesellschaftlicher Täuschungen und Rollenspiele hervorzuheben. Es scheint eine Gewitztheit in Sulpitius' Aktionen zu bewundern und könnte auch als Kritik an den zwanghaften Höflichkeitsregeln und formellen Verhaltensweisen der High Society interpretiert werden.
Weitere Informationen
Susanne von Bandemer ist die Autorin des Gedichtes „Der Schlaf des Sulpitius Galba“. Die Autorin Susanne von Bandemer wurde 1751 in Berlin geboren. Das Gedicht ist im Jahr 1802 entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Berlin. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her kann der Text den Epochen Klassik oder Romantik zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 68 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 10 Versen mit nur einer Strophe. Susanne von Bandemer ist auch die Autorin für das Gedicht „An Ihn“, „An Karl Hadermann“ und „An Madame Karschin bey Übersendung eines Blumenstrausses am 1. Dezember 1789“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Der Schlaf des Sulpitius Galba“ weitere 86 Gedichte vor.
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