Der Pantoffelheld von Robert Burns

Verflucht der Mann, elend an Geist und Leib,
Der kriechend Unterthan tyrann’schem Weib!
Der keinen Willen hat, als nur den ihren,
Der sie die Wirthschaft läßt und Kasse führen;
Der ihr des Freund’s Geheimniß muß erzählen,
Soll sie ihn Abends nicht zu Tode quälen.
Hätt’ ich solch’ Weib, ich sag’ es ohne Scherz,
Ich bräch’ den Sinn ihr, oder bräch’ ihr Herz. –
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Der Pantoffelheld“

Autor
Robert Burns
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
64
Entstehungsjahr
1788
Epoche
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang

Gedicht-Analyse

Das Gedicht namens „Der Pantoffelheld“ wurde von Robert Burns verfasst, einem wichtigen lyrischen Dichter des 18. Jahrhunderts. Die Darstellung der unterdrückten männlichen Figur als Pantoffelheld könnte als typisch für die Zeit betrachtet werden, in der es üblich war, solche abhängigen Beziehungen in der Gesellschaft abzubilden.

Beim ersten Durchlesen des Gedichts ist die wütende und verachtende Haltung des lyrischen Ichs gegenüber Männern, die von ihren Frauen unterdrückt werden, sehr deutlich. Das lyrische Ich verurteilt strenge Frauen und schwache Männer gleichermaßen.

Das lyrische Ich drückt seine Missbilligung für den Mann aus, der seiner Frau vollständig untergeordnet ist. Der Mann hat keinen eigenen Willen und lässt seine Frau die Kontrolle über alles haben. Wenn er auch die Geheimnisse seiner Freunde seiner Frau erzählen muss, um nicht von ihr gequält zu werden. Diese harte Aussage verdeutlicht die intolerante Haltung des lyrischen Ichs gegenüber derartigen Geschlechterrollen und Beziehungen.

In Form und Sprache ist das Gedicht klar und deutlich. Die Gedichtform ist eine Oktave, jede Zeile enthält starke Aussagen und Emotionen. Die Worte sind einfach und verständlich, mit einer starken Neigung zur direkten Kommunikation der Tirade des lyrischen Ichs gegen die Pantoffelhelden.

Das Gedicht ist eine leidenschaftliche Ablehnung der traditionellen Geschlechterrollen und eine Kritik an den Frauen, die die Führung übernehmen und die Männer, die diese Unterdrückung akzeptieren. Trotz der schroffen und konfrontativen Ausdrucksweise des lyrischen Ichs, bietet das Gedicht einen ernsthaften Kommentar zur traditionellen Konstruktion von Männlichkeit und Weiblichkeit in der Gesellschaft.

Weitere Informationen

Robert Burns ist der Autor des Gedichtes „Der Pantoffelheld“. Im Jahr 1759 wurde Burns in Alloway (Ayrshire) geboren. 1788 ist das Gedicht entstanden. In Berlin ist der Text erschienen. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang oder Klassik zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das 64 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Robert Burns sind „An Mary im Himmel“, „An die Waldlerche“ und „An einen Kuß“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Der Pantoffelheld“ weitere 101 Gedichte vor.

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