Auf! Danket Gott und betet an von Ernst Moritz Arndt
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Auf! Danket Gott und betet an |
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Den Helden aller Helden, |
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Von dem die Erden ab und an |
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Und alle Himmel melden; |
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Auf! Werdet heute ein Gesang! |
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Auf! Klinget heute einen Klang: |
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Gott sei allein die Ehre! |
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Denn trotzig gleich der Meeresflut, |
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Wann wilde Stürme brausen, |
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Ergoß sich grimmer Feinde Wut |
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Mit Schrecken, Angst und Grausen; |
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Voran zog Hunger, Pest und Tod, |
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Und durch die Länder ward gedroht: |
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Wer wagt mit uns zu streiten? |
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Da ließ der Herr vom Himmelssaal |
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Die Donnerglocken schallen; |
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Sie schlug nicht unser Arm und Stahl, |
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Sie sind durch Gott gefallen: |
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Der Held der Helden hat's getan, |
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In Staub zerschmettert liegt ihr Wahn, |
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Ihr Trotz ist stummes Schweigen. |
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Drum danket Gott und betet an |
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Den Helden aller Helden |
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Und lasset Weib und Kind und Mann |
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Die hohen Wunder melden, |
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Drum singet frohen Lobgesang, |
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Drum klinget lauten Freudenklang: |
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Gebt unserm Gott die Ehre! |
Details zum Gedicht „Auf! Danket Gott und betet an“
Ernst Moritz Arndt
4
28
145
1769 - 1860
Aufklärung,
Empfindsamkeit,
Sturm & Drang
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Auf! Danket Gott und betet an“ wurde vom deutschen Dichter Ernst Moritz Arndt verfasst, der im Zeitraum von 1769 bis 1860 lebte. Damit lässt es sich zeitlich in das Zeitalter der Romantik und des Biedermeier einordnen.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht wie ein Loblied oder Psalm, in dem Gott als Erlöser und Beschützer dargestellt wird. Es vermittelt ein stark religiöses und gläubiges Gefühl und ist zugleich sehr optimistisch und feierlich gestimmt.
Das lyrische Ich, das hier möglicherweise für eine größere Gemeinschaft oder eine vollständige Gesellschaft steht, drückt seine tiefe Verehrung und seinen Dank gegenüber Gott aus. Durch Worte wie „Helden aller Helden“ wird Gott zum höchsten Wesen erhoben, das den Menschen in schwierigen Zeiten zur Seite steht und sie vor Feinden und Unglücken bewahrt. Das Gedicht spricht von Hungersnöten, Seuchen und dem Tod, die über die Länder herfallen und deutet an, dass Gott diese Gefahren abwehrt und die Menschen rettet.
Die Sprache ist sehr emphatisch und bildreich. Mit der Verwendung von Begriffen wie „Meeresflut“, „Donnerglocken“ und „Himmelssaal“ schafft Arndt eine majestätisch-erhabene und zugleich dramatisch-bedrohliche Atmosphäre.
Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit je sieben Versen. Durch den wiederkehrenden Aufruf „Auf! Danket Gott und betet an“ wird eine starke Aufforderungs- und Appellstruktur geschaffen und durch die häufige Wiederholung von „Gott sei allein die Ehre“ kommt es zu einer Art Refrain, der die zentrale Botschaft des Gedichts unterstreicht.
Die deutliche religiöse Orientierung und der hohe Stellenwert, der Gott zugewiesen wird, stehen im Einklang mit Arndts Bindung an den christlichen Glauben. Das Gedicht stellt ein eindrückliches Beispiel für seine Fähigkeit dar, tiefe religiöse Gefühle und eine starke Verehrung Gottes in klare und kraftvolle Worte zu fassen.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf! Danket Gott und betet an“ des Autors Ernst Moritz Arndt. Geboren wurde Arndt im Jahr 1769 in Groß Schoritz (Rügen). Zwischen den Jahren 1785 und 1860 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Aufklärung, Empfindsamkeit, Sturm & Drang, Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 145 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 28 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Ernst Moritz Arndt sind „Das Glück, das glatt“, „Laßt wehen, was nur wehen kann“ und „Ballade“. Zum Autor des Gedichtes „Auf! Danket Gott und betet an“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 285 Gedichte vor.
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Weitere Gedichte des Autors Ernst Moritz Arndt (Infos zum Autor)
- Der Mann
- Der Weihnachtsbaum
- Klage um Auerswald und Lichnowsky
- Das Glück, das glatt
- Laßt wehen, was nur wehen kann
- Ballade
- Die Zaunranke und der Klee
- Elegie
- Die Biene und der Lenz
- Leben
Zum Autor Ernst Moritz Arndt sind auf abi-pur.de 285 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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