Wenn der Frühling auf die Berge steigt von Friedrich von Bodenstedt

Wenn der Frühling auf die Berge steigt,
Und im Sonnenstrahl der Schnee zerfließt,
Wenn das erste Grün am Baum sich zeigt,
Und im Gras das erste Blümlein sprießt
Wenn vorbei im Thal
Nun mit einemmal
Alle Regenzeit und Winterqual,
Schallt es von den Höhn
Bis zum Thale weit:
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O, wie wunderschön
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Ist die Frühlingszeit!
 
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Wenn am Gletscher heiß die Sonne leckt
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Wenn die Quelle von den Bergen springt,
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Alles rings mit jungem Grün sich deckt,
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Und das Lustgetön der Wälder klingt
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Lüfte lind und lau,
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Würgt die grüne Au',
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Und der Himmel lacht so rein und blau,
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Schallt es von den Höhn
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Bis zum Thale weit:
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O, wie wunderschön
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Ist die Frühlingszeit!
 
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War's nicht auch zur jungen Frühlingszeit,
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Als dein Herz dem meinen sich erschloß?
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Als von dir, du wunderschöne Maid,
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Ich den ersten Kuß genoß?
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Durch den Hain erklang
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Heller Lustgesang,
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Und die Quelle von den Bergen sprang
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Scholl es von den Höhn
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Bis zum Thale weit:
32 
O, wie wunderschön
33 
Ist die Frühlingszeit!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26 KB)

Details zum Gedicht „Wenn der Frühling auf die Berge steigt“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
33
Anzahl Wörter
164
Entstehungsjahr
1819 - 1892
Epoche
Romantik,
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Wenn der Frühling auf die Berge steigt“ wurde von Friedrich von Bodenstedt verfasst, der von 1819 bis 1892 gelebt hat. Daher lässt sich das Gedicht in das 19. Jahrhundert, genauer in die Epoche des Realismus, zeitlich einordnen.

Schon beim ersten Lesen fallen die starken Naturbeschreibungen auf, die den Frühling und sein Erwachen darstellen. Der Betrachter kann sich beinahe selbst auf einer Wiese befindend und die Wärme der Sonne auf seiner Haut spüren, während er den Duft des grünen Grases und der erwachenden Blumen wahrnimmt.

Inhaltlich handelt das Gedicht in einfacher Sprache ausgedrückt von der Freude und Schönheit des Frühlings, die sich in der Natur wiederspiegelt. Es wird der Übergang vom Winter zum Frühling dargestellt, das langsame Schmelzen des Schnees, das Sprießen der ersten Pflanzen und das Aufkeimen des satten Grüns. Des Weiteren lässt das lyrische Ich im letzten Absatz eine persönliche Beziehung und Erinnerung einfließen. Es erinnert sich an eine innige Liebe und den ersten Kuss mit einer geliebten Person im Frühling.

In Form und Sprache lässt sich eine einfache und verständliche Wortwahl erkennen. Die Strophen sind jeweils ähnlich aufgebaut und enden mit dem Ausdruck der Freude und Begeisterung für die Frühlingszeit. Dieser regelmäßige Aufbau unterstreicht den rhythmischen Charakter des Gedichts und sorgt für einen fließenden Lesefluss. Heiterkeit und Leichtigkeit werden durch die Wahl der Worte und den Klang der Verse stark hervorgehoben.

Zusammenfassend handelt es sich bei „Wenn der Frühling auf die Berge steigt“ von Friedrich von Bodenstedt um ein Gedicht, welches die Schönheit und Freude des Frühlings ausdrückt und dabei auch persönliche Gefühle und Erinnerungen des lyrischen Ichs miteinbezieht. Es weckt beim Leser das Gefühl der Leichtigkeit, der Freude und vorallem des Erwachens der Natur im Frühling.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Wenn der Frühling auf die Berge steigt“ ist Friedrich von Bodenstedt. Der Autor Friedrich von Bodenstedt wurde 1819 in Peine geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1835 und 1892. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 164 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 33 Versen mit insgesamt 3 Strophen. Der Dichter Friedrich von Bodenstedt ist auch der Autor für Gedichte wie „Aus dem Feuerquell des Weines“, „Der Rose süßer Duft genügt“ und „Nach dem Gewitter“. Zum Autor des Gedichtes „Wenn der Frühling auf die Berge steigt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 21 Gedichte vor.

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