Liebesfeier von Nikolaus Lenau

An ihren bunten Liedern klettert
die Lerche selig in die Luft;
ein Jubelchor von Sängern schmettert
im Walde, voller Blüt und Duft.
 
Da sind, so weit die Blicke gleiten,
Altäre festlich aufgebaut,
und all die tausend Herzen läuten
zur Liebesfeier dringend laut.
 
Der Lenz hat Rosen angezündet
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an Leuchtern von Smaragd im Dom,
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und jede Seele schwillt und mündet
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hinüber in den Opferstrom.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Liebesfeier“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1802 - 1850
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Liebesfeier“ wurde von dem österreichischen Dichter Nikolaus Lenau, eigentlich Nikolaus Franz Niembsch Edler von Strehlenau, geschrieben, der von 1802 bis 1850 lebte. Lenau lebte in einer Zeit, die literaturgeschichtlich zur Epoche der Romantik gezählt wird, was sich auch in seinen Werken widerspiegelt.

Schon beim ersten Lesen des Gedichts wird der frühlingshafte, freudige Charakter deutlich. Die Natur erwacht, die Vögel singen und es herrscht eine insgesamt feierliche, liebliche Stimmung. Im Kontext des Gesamtwerks kann davon ausgegangen werden, dass Lenau hier die Empfindungen und das Glück der Liebenden in der Natur symbolisiert.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einer Art Frühlings- oder Liebesfeier, die inmitten der Natur stattfindet. Die Tiere und die Natur selbst werden als Teil dieser Feier beschrieben. Unübersehbar ist dabei das positive, fast ekstatische Bild, das der Dichter zeichnet, wenn er von singenden Vögeln, duftenden Blüten und „Altären“, also symbolischen Orten der Verehrung, spricht.

Die Sprache des Gedichts ist äußerst bildhaft und voller Metaphern. Etwa wenn der Frühling als „Lenz“ (Verse 9), alte Bäume als „Leuchtern von Smaragd“ (Verse 10) bezeichnet und die Natur als Dom dargestellt wird, in dem die Liebesfeier stattfindet. Außerdem verwendet Lenau einen hohen Ton und gehobene Sprache, um der Feier eine größere Würde zu verleihen.

Formal besteht das Gedicht aus drei vierzeiligen Strophen, ein recht typischer Aufbau für Lyrik dieser Zeit. Jede Strophe beinhaltet eine abgeschlossene Beschreibung, darstellend die blühende Nature, die mitsingende Tierwelt und die Feier der Liebe selbst. Durch diese Struktur entwickelt sich das Gedicht wie eine Erzählung und intensiviert dadurch den frühlingshaften, feierlichen Charakter.

Zusammenfassend ist das Gedicht „Liebesfeier“ von Nikolaus Lenau ein lyrisches Werk, das in erhabener, bildhafter Sprache die Freude und Schönheit der Natur und der Liebe ausdrückt und dabei typische Merkmale der Romantik aufweist.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Liebesfeier“ des Autors Nikolaus Lenau. 1802 wurde Lenau in Csatád geboren. In der Zeit von 1818 bis 1850 ist das Gedicht entstanden. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Biedermeier zu. Bei Lenau handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 63 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Nikolaus Lenau sind „An einem Grabe“, „An die Entfernte“ und „An den Wind“. Zum Autor des Gedichtes „Liebesfeier“ haben wir auf abi-pur.de weitere 51 Gedichte veröffentlicht.

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