Der Morgen von Christian Felix Weiße

So glänzt die Zier der jungen Flore,
Die Rose, die sich erst entschließt,
Wenn sie die lächelnde Aurore,
Begleitet von dem Zephyr küßt:
Wie du, wenn du voll Reitz und Leben
Gegrüßt von Lerchen früh erwachst,
Und mir, von Grazien umgeben,
Mit sanftem Aug entgegen lachst.
 
Sylvie.
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Vergebens fliehen vor Auroren
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Die Schatten der bethauten Nacht,
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Der junge Tag bereits gebohren,
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Ist ohne dich mir finstre Nacht.
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Die Blumen, die ich für dich pflücke,
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Die schlummern noch: in süßem Wahn
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Bricht mit dem ersten deiner Blicke
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Mir erst mein schöner Morgen an.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Der Morgen“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
17
Anzahl Wörter
92
Entstehungsjahr
1758
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht „Der Morgen“ ist vom Autor Christian Felix Weiße, der zwischen 1726 und 1804 lebte. Somit lässt es sich zeitlich in die Epoche der Aufklärung einordnen.

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt auf, dass es sich um ein Stück voller romantischer, bewundernder Beschreibungen und Gefühle handelt. Es scheint, als ob das lyrische Ich eine Person, wahrscheinlich eine Frau namens Sylvie, preist und vergleicht sie mit den natürlichen Schönheiten des Morgens.

Das Gedicht besteht aus zwei Strophen, wobei die erste Strophe eine Schönheit darstellt, die dem alltäglichen Morgenerwachen ähnelt. In den Versen wird eine junge Frau mit dem Erblühen einer Rose verglichen und das Bild eines Morgens mit singenden Lerchen und Grazien wird genutzt, um ihre Erwachens und ihren Charme zu beschreiben. Im letzten Vers der ersten Strophe grüßt die beschriebene Dame das lyrische Ich mit einem sanften Lächeln.

Die zweite Strophe fängt an mit dem Namen der Frau, Sylvie, und dabei wird noch stärker hervorgehoben, wie das lyrische Ich an sie gebunden ist. Der junge Tag ist ohne sie eine finstere Nacht und der Morgen bricht erst mit ihrem ersten Blick für ihn an. Dies deutet auf eine tiefe Liebe oder Bewunderung des lyrischen Ichs für Sylvie hin.

Die Sprache im Gedicht ist malerisch und bildlich. Es werden viele Metaphern verwendet, wie zum Beispiel „Zier der jungen Flore“ oder „die lächelnde Aurore“, um die Schönheit der Frau und des Morgens zu beschreiben. Die Anzahl der Verse in den Strophen ist unregelmäßig, was auf eine freiere Form der Poesie hinweist. Außerdem ist der Rhythmus des Gedichts fließend und anmutig.

Insgesamt ist das Gedicht ein Ausdruck tiefer Bewunderung und romantischer Gefühle, eingebettet in die natürliche Schönheit eines erwachenden Morgens. Es ist nicht nur eine Huldigung an eine Frau, sondern auch ein Symbol für das Erwachen und die Schönheit des Lebens.

Weitere Informationen

Christian Felix Weiße ist der Autor des Gedichtes „Der Morgen“. Im Jahr 1726 wurde Weiße in Annaberg geboren. Im Jahr 1758 ist das Gedicht entstanden. Erschienen ist der Text in Leipzig. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Aufklärung zuordnen. Bei dem Schriftsteller Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 17 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 92 Worte. Die Gedichte „An die Muse“, „An ein Veilchen“ und „An einen Bach im Winter“ sind weitere Werke des Autors Christian Felix Weiße. Zum Autor des Gedichtes „Der Morgen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 100 Gedichte veröffentlicht.

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