Vergilbte Blätter von Hermann Lingg

Weil du mir zu früh entschwunden,
Blieb ein unerfülltes Glück
Ungenoss'ner schöner Stunden
Ruhelos in mir zurück.
 
Ungeküßte Küsse leben
In getrennten Herzen fort,
Und die Lippe fühlt noch beben
Das zu früh verstummte Wort.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Vergilbte Blätter“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
35
Entstehungsjahr
1820 - 1905
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Vergilbte Blätter“ wurde von Hermann Lingg, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, verfasst. Lingg lebte von 1820 bis 1905, also im 19. Jahrhundert, und war ein Vertreter der deutschen Spätromantik.

Beim ersten Lesen des Gedichts fällt die Melancholie und Traurigkeit auf, die Lingg in seinen Versen verarbeitet. Es scheint, als ob das lyrische Ich den Verlust einer geliebten Person betrauert.

Inhaltlich beschreibt das Gedicht das Gefühl der Unvollkommenheit und des Ungenügens, das durch den frühen Verlust einer Beziehung herrührt. Das lyrische Ich drückt aus, dass es das Glück mit der verlorenen Person nicht vollständig auskosten konnte - es blieben „Ungenoss'ner schöner Stunden“, also Erlebnisse, die noch nicht stattfinden konnten. Ebenso spricht das lyrische Ich von „Ungeküßten Küssen“ und „zu früh verstummte[m] Wort“, was darauf hindeuten könnte, dass die Liebe abrupt endete, bevor sich beide Partner vollständig ausdrücken konnten.

Die Form des Gedichts ist eher traditionell gehalten. Es besteht aus zwei Vierzeilern, was für eine strenge, klassische Form spricht. Die Sprache des Gedichts ist geprägt von einer gefühlvollen, bildhaften Ausdrucksweise. Der Titel „Vergilbte Blätter“ könnte eine Metapher sein, die den Verlust und das Altern symbolisiert - so wie Blätter mit der Zeit verblassen, so kann auch die Liebe mit der Zeit vergehen.

Insgesamt drückt das Gedicht die tiefe Trauer und das Bedauern darüber aus, dass die Liebe zu früh endete und das Glück mit dem Partner nicht vollständig erlebt werden konnte. Es ist ein Ausdruck der Sehnsucht und des Verlustes, und spiegelt den emotionalen Zustand des lyrischen Ichs wider.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Vergilbte Blätter“ des Autors Hermann Lingg. 1820 wurde Lingg in Lindau am Bodensee geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1836 und 1905. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 35 Worte. Weitere Werke des Dichters Hermann Lingg sind „Lied“, „Die Mumie“ und „Der schwarze Tod“. Zum Autor des Gedichtes „Vergilbte Blätter“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 20 Gedichte vor.

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