Das Lied vom Rhein an Niklas Becker von Ernst Moritz Arndt

Es klang ein Lied vom Rhein,
Ein Lied aus deutschem Munde,
Und schnell wie Blitzesschein
Durchflog's die weite Runde,
Und heiß wie Blitzesschein
Durchzuckt es jede Brust
Mit alter Wehen Pein,
Mit junger Freuden Lust.
 
Sein heller Widerklang
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Vom Süden fort zum Norden
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Ist gleich wie Wehrgesang
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Des Vaterlands geworden.
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Nun brause fröhlich, Rhein:
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Nie soll ob meinem Hort
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Ein Welscher Wächter sein!
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Das brause fort und fort.
 
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Und stärkrer Widerklang
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Gleich Pauken und Posaunen,
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Gleich kühnem Schlachtgesang
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Klingt Welschland durch mit Staunen
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Es klinget: Neue Zeit
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Und neues Volk ist da;
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Komm, Hoffart, willst du Streit!
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Germania ist da.
 
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Drum klinge, Lied vom Rhein!
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Drum klinget, deutsche Herzen!
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Neu, jung will alles sein
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Fort, fort die alten Schmerzen,
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Der alten Wahne Tand!
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Alleinig stehn wir da
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Fürs ganze Vaterland,
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Jung steht Germania.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (26 KB)

Details zum Gedicht „Das Lied vom Rhein an Niklas Becker“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
32
Anzahl Wörter
133
Entstehungsjahr
1840
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Das Lied vom Rhein an Niklas Becker“ wurde von Ernst Moritz Arndt verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1769 bis 1860 lebte. Er ist bekannt für seine national-orientierte und vaterländische Literatur. Es ist schwierig, das genaue Entstehungsdatum dieses Gedichts zu bestimmen, aber es kann sicherlich dem 19. Jahrhundert zugeordnet werden.

Beim ersten Eindruck wird die starke patriotische Stimmung des Gedichts deutlich spürbar, die Emotionen wie Stolz und Leidenschaft ausdrückt und den Rhein als zentralen Aspekt der deutschen Identität darstellt.

Der grundlegende Inhalt des Gedichts ist ein Lied, das über den Rhein und dessen Bedeutung singt. Das lyrische Ich vermittelt die Botschaft von nationaler Stärke, Einheit und Identität. Es betrachtet den Rhein als Symbol für die deutsche Heimat und verbindet ihn mit Stolz, Vergangenheit, Schmerz, aber auch mit Freude und einer neuen Zeit. Die Botschaft ist klar: Deutschland steht allein da, doch diese Alleinstellung ist Quelle seiner Stärke, nicht seiner Schwäche.

Die Form des Gedichts ist eine klassische vier-Strophen-Struktur mit jeweils acht Versen. Jede Strophe baut auf der vorherigen auf und führt die emotionale Erzählung fort. Die Sprache ist bildlich und metaphorisch, mit wiederkehrenden Bildern des Blitzes, der Pauken und Posaunen und des Wehrgesangs.

Jede Strophe baut die Geschichte auf: Die erste stellt das Lied und seine Auswirkungen vor; die zweite beschäftigt sich mit der nationalen Einheit, die das Lied symbolisiert; die dritte führt den Konflikt ein, indem sie die Herausforderung gegenüber fremden Mächten (Welschland, eine alte Bezeichnung für romanischsprachige Gebiete, die oft als Fremde dargestellt werden) darstellt und die letzte Strophe endet mit einer erneuten Betonung des deutschen Stolzes und der Einheit im Angesicht der Herausforderung.

Zusammengefasst wird in Arndts Gedicht „Das Lied vom Rhein an Niklas Becker“ also die deutsche Identität, die Loyalität zum Vaterland und die Bereitschaft, sich jeder Herausforderung zu stellen, stark betont. Die Einheit des Landes wird dabei symbolisiert durch den Rhein, der als zentrales Element der deutschen Heimat dargestellt wird.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Das Lied vom Rhein an Niklas Becker“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Ernst Moritz Arndt. Geboren wurde Arndt im Jahr 1769 in Groß Schoritz (Rügen). Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1840 zurück. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Biedermeier oder Junges Deutschland & Vormärz kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das 133 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 32 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Ernst Moritz Arndt ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Zaunranke und der Klee“, „Elegie“ und „Die Biene und der Lenz“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Das Lied vom Rhein an Niklas Becker“ weitere 285 Gedichte vor.

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