Olga von Maximilian Bern

Ich habe nicht die Macht, dich festzuhalten!
Vorüber ziehst du wie ein lichter Traum ...
Bald wird dein stolzes Herz für mich erkalten,
Und glückberauscht gedenkst du meiner kaum!
 
Denkt doch der Schmetterling, der im Gehege
Von einem Blütenstrauch zum andern fliegt,
Des Schilfrohrs nicht, an das, verirrt vom Wege,
Er sich einmal zu kurzer Rast geschmiegt.
 
Mir bist du nur die Wolke hoch im Blauen,
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Die sonnengoldbeglänzt zur Ferne zieht,
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Nach der die Augen traumverloren schauen,
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Bis sie dem Blick für immerdar entflieht.
 
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Ein Regenbogen bist du, der am Himmel,
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Am trüben, blendend auftaucht und zerfließt!
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Ein Glücksstern, der aus leuchtendem Gewimmel
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Hell durch das Dunkel meines Lebens schießt!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Olga“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
109
Entstehungsjahr
1849 - 1923
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das analysierte Gedicht heißt „Olga“ und wurde von Maximilian Bern verfasst, einem deutschsprachigen Dichter und Autor, der vom 11. November 1849 bis zum 10. September 1923 lebte. Das Gedicht kann somit in die Epoche des Naturalismus oder der beginnenden Moderne eingeordnet werden.

Beim ersten Lesen des Gedichts wird eine melancholische Stimmung deutlich, die von der Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit des lyrischen Ichs geprägt ist. Das lyrische Ich scheint eine unerwiderte Liebe oder eine beendete Beziehung zu betrauern.

Inhaltlich handelt das Gedicht von einer starken, aber vergeblichen Liebe. Das lyrische Ich empfindet tiefste Zuneigung zu Olga, ihm ist jedoch bewusst, dass diese Liebe einseitig ist oder nicht fortbestehen wird. Verschiedene Metaphern und Vergleiche stellen unsere Protagonistin dar: Sie wird mit Bildern wie einem traumhaften Licht, einem Schmetterling, einer Wolke und einem Regenbogen verglichen – Bilder der Vergänglichkeit, Schönheit und Unnähbarkeit.

Die formale Analyse zeigt, dass das Gedicht in vier Strophen mit je vier Versen strukturiert ist. Der Rhythmus und die Reimstruktur sind nicht gegeben, was auf die Epoche des Naturalismus hindeuten könnte, in der Dichter oft gegen herkömmliche Formen rebellierten.

Die Sprache des Gedichts ist reich an Bildern und Metaphern, die die Emotionen des lyrischen Ichs eindrucksvoll wiedergeben. Diese Elemente sind charakteristisch für die Dichtung des Naturalismus und der beginnenden Moderne, die sich häufig auf den Ausdruck persönlicher Gedanken und Gefühle konzentrierten.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Maximilian Berns Gedicht „Olga“ ein emotionales Porträt von unerfüllter oder verlorener Liebe ist. Es spiegelt die Vielzahl an Gefühlen wider, die mit einer solchen Situation einhergehen können, und präsentiert sie auf eine Weise, die sowohl emotional als auch visuell ansprechend ist.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Olga“ des Autors Maximilian Bern. Im Jahr 1849 wurde Bern in Cherson geboren. Zwischen den Jahren 1865 und 1923 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 109 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Maximilian Bern sind „Notturno“, „In der Frühlingsnacht“ und „Allerseelen“. Zum Autor des Gedichtes „Olga“ haben wir auf abi-pur.de weitere 10 Gedichte veröffentlicht.

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