Kommen und Scheiden von Nikolaus Lenau

So oft sie kam, erschien mir die Gestalt
So lieblich, wie das erste Grün im Wald.
 
Und was sie sprach, drang mir zum Herzen ein
Süß, wie des Frühlings erstes Lied im Hain.
 
Und als Lebewohl sie winkte mit der Hand,
War's, als der letzte Jugendtraum mir schwand.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Kommen und Scheiden“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
48
Entstehungsjahr
1802 - 1850
Epoche
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Kommen und Scheiden“ wurde von dem österreichischen Dichter Nikolaus Lenau verfasst, der von 1802 bis 1850 lebte. Lenau zählt zur literarischen Epoche der Spätromantik, die zwischen 1820 und 1848 angesiedelt ist.

Auf den ersten Blick erzeugt das Gedicht Gefühle der Zärtlichkeit und Wehmut, es wirkt nostalgisch und melancholisch, was typisch für die romantische Poesie ist.

Betrachtet man den Inhalt, scheint es, dass das lyrische Ich über eine geliebte Person reflektiert - möglicherweise eine frühere Liebe. Die wiederholte Verwendung von Vergleichen mit der Natur erhöht die emotionale Wirkung: Die Ankunft der geliebten Person wird mit dem Erscheinen des ersten Grüns im Wald verglichen, die Verabschiedung dagegen mit dem Vergehen des letzten Jugendtraums. Durch diese Metaphern vermittelt das lyrische Ich sowohl die Freude bei der Ankunft der Geliebten als auch die innere Leere und Melancholie bei ihrer Abreise.

Formal besteht das Gedicht aus drei zweizeiligen Strophen, wobei jede Strophe eine eigenständige Einheit bildet. Die einfachen und knappen Sätze ermöglichen einen flüssigen Rhythmus und bringen die Thematik von Abschied und Verlust auf den Punkt. Die verwendeten Vergleiche und Metaphern sind typisch für die Dichtung der Romantik und tragen zur emotionalen Tiefe des Gedichts bei.

Die Sprache des Gedichts ist bildhaft und emotional aufgeladen. Es wird eine sehr persönliche und intime Atmosphäre geschaffen, die die Emotionen des lyrischen Ichs in den Vordergrund stellt. Mit Hilfe der Naturbilder schafft Lenau eine Stimmung der Melancholie und des Abschieds, die das Grundgefühl der späten Romantik widerspiegelt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Kommen und Scheiden“ ein typisches Gedicht der Spätromantik ist, das sich durch seine einfache und gleichzeitig emotionale Sprache sowie seine Naturbilder auszeichnet und die melancholische Stimmung des lyrischen Ichs effektiv vermittelt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Kommen und Scheiden“ ist Nikolaus Lenau. Geboren wurde Lenau im Jahr 1802 in Csatád. In der Zeit von 1818 bis 1850 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Biedermeier zugeordnet werden. Der Schriftsteller Lenau ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 48 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 6 Versen. Der Dichter Nikolaus Lenau ist auch der Autor für Gedichte wie „An meine Rose“, „Winternacht“ und „Leichte Trübung“. Zum Autor des Gedichtes „Kommen und Scheiden“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 51 Gedichte vor.

+ Wie analysiere ich ein Gedicht?

Daten werden aufbereitet

Weitere Gedichte des Autors Nikolaus Lenau (Infos zum Autor)

Zum Autor Nikolaus Lenau sind auf abi-pur.de 51 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.