Alle Kraft dringt vorwärts in die Weite von Johann Wolfgang von Goethe

Alle Kraft dringt vorwärts in die Weite,
Zu leben und zu wirken hier und dort!
Dagegen engt und hemmt von jeder Seite
Der Strom der Welt und reißt uns mit sich fort.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Alle Kraft dringt vorwärts in die Weite“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
4
Anzahl Wörter
32
Entstehungsjahr
1749 - 1832
Epoche
Sturm & Drang,
Klassik

Gedicht-Analyse

Das vorgelegte Gedicht stammt von Johann Wolfgang von Goethe, einem der bedeutendsten Vertreter der Weimarer Klassik. Er lebte von 1749 bis 1832, daher lässt sich das Gedicht in die Epoche der Klassik einordnen.

Der erste Eindruck des Gedichts vermittelt eine Auseinandersetzung mit Themen wie Freiheit, Bewegung und Widerstand. Es lässt einen spüren, wie das lyrische Ich, inmitten der Herausforderungen der Welt, nach Vorwärtsdrang und Selbstverwirklichung strebt.

Inhaltlich beschreibt das lyrische Ich die universelle Kraft, die sich in verschiedene Richtungen ausdehnt und bestrebt ist, zu wirken und zu leben. Gleichzeitig wird von der einengenden und beschränkenden Wirkung der Welt berichtet, die den Menschen in einen unaufhaltsamen Strom zieht und ihn mit sich fortreißt. Die Botschaft scheint das Streben nach Selbstentfaltung und Autonomie in einer Welt zu sein, die uns ständig auf ihren Wegen mitnimmt.

Die Form des Gedichts ist relativ schlicht und besteht aus einer einzigen Vier-Versen-Strophe, was die Direktheit und Gradlinigkeit des dargestellten Konflikts betont. Die verwendete Sprache ist im Großen und Ganzen einfach und klar, mit einer leichten melodramatischen Note im Hinweis auf den „Strom der Welt“. Die Verwendung von Bildern wie „alle Kraft dringt vorwärts in die Weite“ und „Der Strom der Welt und reißt uns mit sich fort“ verleihen dem Gedicht eine gewisse Dynamik und Anschaulichkeit, die die Thematik der Selbstbestimmung versus äußere Kontrolle dramatisieren und hervorheben.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Alle Kraft dringt vorwärts in die Weite“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Johann Wolfgang von Goethe. 1749 wurde Goethe in Frankfurt am Main geboren. In der Zeit von 1765 bis 1832 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Sturm & Drang oder Klassik zuordnen. Goethe ist ein typischer Vertreter der genannten Epochen.

Als Sturm und Drang (auch Genieperiode oder Geniezeit) bezeichnet man eine Literaturepoche, die auf die Jahre 1765 bis 1790 datiert werden kann. Sie knüpfte an die Empfindsamkeit an und ging später in die Klassik über. Die Epoche des Sturm und Drang war die Phase der Rebellion junger deutscher Autoren, die sich gegen das gesellschaftliche System und die Prinzipien der Aufklärung wendeten. Die Vertreter der Epoche des Sturm und Drang waren häufig junge Autoren im Alter zwischen zwanzig und dreißig Jahren, die sich gegen die vorherrschende Strömung der Aufklärung wandten. Die Autoren versuchten in den Dichtungen eine geeignete Sprache zu finden, um die persönlichen Empfindungen des lyrischen Ichs zum Ausdruck zu bringen. Die Nachahmung und Idealisierung von Künstlern aus vergangenen Epochen wie dem Barock wurde abgelehnt. Die traditionellen Werke wurden dennoch geschätzt und dienten als Inspiration. Es wurde eine eigene Jugendkultur und Jugendsprache mit kraftvollen Ausdrücken, Ausrufen, Wiederholungen und Halbsätzen geschaffen. Mit seinen beiden bedeutenden Vertretern Schiller und Goethe entwickelte sich der Sturm und Drang weiter und ging in die Weimarer Klassik über.

Die Epoche der Klassik beginnt nach heutiger Auffassung mit der Italienreise Goethes, die er 1786 im Alter von 36 Jahren machte. Das Ende der Epoche wird auf 1832 datiert. In der Klassik wurde die Literatur durch Einflüsse der Französischen Revolution, die ziemlich zu Beginn der Epoche stattfand, entscheidend geprägt. In der Französischen Revolution setzten sich die Menschen dafür ein, dass für alle die gleichen Rechte gelten sollten. Sowohl die Bezeichnung Klassik als auch die Bezeichnung Weimarer Klassik sind gebräuchlich. Das literarische Zentrum dieser Epoche lag in Weimar. Die Klassik orientiert sich an traditionellen Vorbildern aus der Antike. Sie strebt nach Harmonie ganz im Gegensatz zur Epoche der Aufklärung und des Sturm und Drangs. Ein hohes Sprachniveau ist für die Werke der Klassik typisch. Während man im Sturm und Drang die natürliche Sprache wiedergeben wollte, stößt man in der Klassik auf eine reglementierte Sprache. Die Hauptvertreter der Weimarer Klassik sind Friedrich Schiller, Johann Wolfgang von Goethe, Johann Gottfried Herder und Christoph Martin Wieland. Einen künstlerischen Austausch im Sinne einer gemeinsamen Arbeit gab es jedoch nur zwischen Schiller und Goethe.

Das vorliegende Gedicht umfasst 32 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 4 Versen. Johann Wolfgang von Goethe ist auch der Autor für Gedichte wie „Amytnas“, „An Annetten“ und „An Belinden“. Zum Autor des Gedichtes „Alle Kraft dringt vorwärts in die Weite“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 1618 Gedichte vor.

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