Herzog Knut von Holstein und die Seeräuber von August Kopisch

Hier, Herzog Knut, sind alle, die wir heut gefangen!
?Seeräuber sind's, sie sollen an den Masten hangen!"
Doch einer ist ein allzu edler hoher Mann!
?So henkt ihn etwas höher als die andern dann!"
Allein er nennt sich deinen nahen Vetter! - ?Gut,
So henkt ihn an die höchste Spitze!" sagte Knut.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Herzog Knut von Holstein und die Seeräuber“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
52
Entstehungsjahr
1799 - 1853
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Herzog Knut von Holstein und die Seeräuber“ wurde von August Kopisch verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der zwischen dem späten 18. und der Mitte des 19. Jahrhunderts lebte. Seine Arbeiten sind vor allem dem Biedermeier zuzuordnen, einer Epoche, die für ihre bürgerliche Weltanschauung und Rückzug ins Private bekannt ist. Jedoch nutzten viele Autoren dieser Zeit ihre Werke auch zur subtilen Kritik an den gesellschaftlichen Zuständen.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht relativ einfach und klar, wenn auch mit einem humorvollen Unterton. Es handelt von Herzog Knut von Holstein, der eine Entscheidung über das Schicksal einiger gefangener Seeräuber zu treffen hat. Angesichts der Tatsache, dass einer von ihnen anscheinend ein naher Verwandter (Vetter) des Herzogs ist, muss Knut entscheiden, ob dieses Familienband den Mann vor dem Tod retten kann.

Inhaltlich setzt das lyrische Ich die Handlung fort, indem es Knuts nüchternen und unerbittlichen Umgang mit der Situation beschreibt. Er beauftragt die Seeräuber, unabhängig von ihrem Status oder ihrer Verwandtschaft, aufzuhängen, wobei der edle Mann sogar noch höher hängen soll. Mit dieser Entscheidung bringt das lyrische Ich Knuts autoritäre Haltung und seine Gleichgültigkeit gegenüber persönlichen Beziehungen zum Ausdruck.

Formal besteht das Gedicht aus nur einer sechszeiligen Strophe, was eine knappe und prägnante Darstellung der Handlung ermöglicht. Die kurze Form wird durch die knappen und direkten Dialogzeilen noch verstärkt und erzeugt eine beinahe komische Dramatik. Die simple und klare Sprache reflektiert dabei die scheinbare Einfachheit von Knuts Entscheidungsfindung.

In Bezug auf die Sprache setzt Kopisch auf ein einfaches Vokabular und einen direkten, fast volkstümlichen Ton, um den Charakter von Herzog Knut zu unterstreichen. Dadurch erhält das Gedicht einen humorvollen Charakter, obwohl es gleichzeitig eine ernste Thematik – Tod durch Hängen – behandelt. Einige Leser könnten diese Darstellung als ironische Kritik an der aristokratischen Gleichgültigkeit gegenüber dem Leben anderer Menschen interpretieren, insbesondere in einer feudal geprägten Gesellschaft.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Herzog Knut von Holstein und die Seeräuber“ ist August Kopisch. Im Jahr 1799 wurde Kopisch in Breslau geboren. In der Zeit von 1815 bis 1853 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz oder Realismus zuordnen. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe und umfasst dabei 52 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors August Kopisch sind „Die Heinzelmännchen“, „Historie von Noah“ und „Die Stempe kommt“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Herzog Knut von Holstein und die Seeräuber“ keine weiteren Gedichte vor.

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