Der schwere Abend von Nikolaus Lenau
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Die dunklen Wolken hingen |
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Herab so bang und schwer, |
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Wir beide traurig gingen |
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Im Garten hin und her. |
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So heiß und stumm, so trübe |
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Und sternlos war die Nacht, |
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So ganz wie unsre Liebe |
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Zu Thränen nur gemacht. |
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Und als ich mußte scheiden |
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Und gute Nacht dir bot, |
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Wünscht' ich bekümmert beiden |
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Im Herzen uns den Tod. |
Details zum Gedicht „Der schwere Abend“
Nikolaus Lenau
3
12
57
1802 - 1850
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Der schwere Abend“ stammt von Nikolaus Lenau, einem deutschsprachigen Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Lenau, tatsächlich Nikolaus Franz Niembsch von Strehlenau, wurde 1802 geboren und starb 1850, wodurch dieses Gedicht zeitlich der Romantikepoche zugeordnet werden kann.
Der erste Eindruck des Gedichts ist einer von Schwermut und Traurigkeit, was bereits durch den Titel „Der schwere Abend“ angedeutet wird. Es geht um melancholische dominierende Stimmungen, die in der abendlichen Atmosphäre ihren Ausdruck finden.
Im Inhalt des Gedichts spiegelt sich eine traurige Liebesszene wider. Das lyrische Ich und eine weitere nicht genauer beschriebene Person gehen gemeinsam in einem Garten spazieren. Die düstere und bedrohliche Atmosphäre der abendlichen Natur scheint die Stimmung des Paares widerzuspiegeln - eine Liebe, die nur noch Tränen hervorbringt. Der Abschied, der in der letzten Strophe thematisiert wird, ist von Schmerz und Trauer geprägt. Das lyrische Ich äußert sogar den Wunsch nach dem Tod für beide - ein Ausdruck tiefer Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit.
Das Gedicht ist in drei vierzeilige Strophen gegliedert - ein einfacher und traditioneller Aufbau, der jedoch durch seine regelmäßige Struktur einen starken Kontrast zur emotionalen Dramatik des Inhalts bildet. Wie in der Romantik üblich, ist die Sprache einfach und klar, und starke Bilder werden verwendet, um intensive Emotionen auszudrücken. Es fällt auf, wie Lenau die Stimmung der Natur – „dunkle Wolken“, „sternlose Nacht“ – als Spiegelbild der emotionalen Verfassung des lyrischen Ichs beschreibt.
Somit könnte das Gedicht als eine Allegorie auf unerwiderte oder zerrüttete Liebe gesehen werden, die sich in der düsteren Naturkulisse widerspiegelt. Die traurige Tonalität des Gedichts ist charakteristisch für Lenau's Poesie und exemplarisch für die Melancholie der Romantik.
Weitere Informationen
Nikolaus Lenau ist der Autor des Gedichtes „Der schwere Abend“. Lenau wurde im Jahr 1802 in Csatád geboren. Zwischen den Jahren 1818 und 1850 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Biedermeier zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Lenau handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 57 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Nikolaus Lenau sind „Winternacht“, „Leichte Trübung“ und „Herbstklage“. Zum Autor des Gedichtes „Der schwere Abend“ haben wir auf abi-pur.de weitere 51 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Nikolaus Lenau sind auf abi-pur.de 51 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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