Auf der Schwelle von Anna Ritter

Wie regt des Abends
Verliebter Hauch
So sanft die Wellen
Und Busch und Strauch,
Drückt weiche falten
In mein Gewand
Und hebt mir schmeichelnd
Das Gürtelband.
 
Ein Gruß .. ein Seufzer ..
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Ein heimlich Wehn –
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Ward nichts gesprochen,
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Ist nichts geschehn,
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Und dennoch weiß ich
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Zu dieser Frist,
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Daß meine Stunde
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Gekommen ist ...
 
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Durch meine Seele ein Ahnen geht,
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Daß auf der Schwelle die Liebe steht!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.1 KB)

Details zum Gedicht „Auf der Schwelle“

Autor
Anna Ritter
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
65
Entstehungsjahr
1865 - 1921
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Auf der Schwelle“ stammt von der deutschen Dichterin Anna Ritter, die vom 23. Februar 1865 bis zum 31. Oktober 1921 lebte. Somit lässt sich das Gedicht in die literarische Epoche des Naturalismus bis hin zum Expressionismus einordnen.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht entspannt und beruhigend, da es eine natürliche und sanfte Atmosphäre erzeugt. Es wird Abend und die Natur bewegt sich sanft im Wind. Diese Stimmung wird aber ergänzt durch eine gewisse Erwartung und Vorfreude, die durch das lyrische Ich geschürt wird.

Der Inhalt des Gedichts beschäftigt sich hauptsächlich mit der naturbezogenen Darstellung eines aufkommenden Gefühls. Genauer gesagt, geht es um das Aufkommen der Liebe. Dies wird einerseits durch die konkreten Bilder, wie das sanfte Bewegen der Wellen und der Pflanzen, die der „verliebte Hauch“ des Abends bewirkt, dargestellt. Andererseits wird dieses Aufkommen der Liebe aber auch durch eine metaphorische Sprache zum Ausdruck gebracht („hebt mir schmeichelnd das Gürtelband“). Es scheint so, als würde das lyrische Ich sich einer anbahnenden Liebe bewusst werden, die sich still und heimlich, doch unaufhaltsam Bahn bricht.

Das Gedicht besteht aus drei Strophen mit insgesamt 18 Versen. Die ersten zwei Strophen haben acht Verse, die letzte Strophe nur zwei. Der Rythmus ist leicht fließend, was den ruhigen, harmonischen Eindruck verstärkt. Die Sprache des Gedichts ist bildreich und metaphorisch, was dazu beiträgt, die aufkommende Liebe und die damit verbundenen Gefühle des lyrischen Ichs zu veranschaulichen.

Insgesamt kann man sagen, dass Ritter in „Auf der Schwelle“ das einfache, natürliche und doch zugleich aufwühlende Ereignis des Verliebens darstellt. Sie zeigt, dass die Liebe unverhofft und oft in den leisesten Momenten in unser Leben tritt. Das Gedicht ist ein Beispiel dafür, wie Natursymbolik genutzt werden kann, um menschliche Gefühle und Lebensphasen widerzuspiegeln.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Auf der Schwelle“ der Autorin Anna Ritter. 1865 wurde Ritter in Coburg geboren. In der Zeit von 1881 bis 1921 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 65 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 18 Versen. Anna Ritter ist auch die Autorin für das Gedicht „Freudlose Liebe“, „Wach auf mein Lieb“ und „Schlafe, ach, schlafe“. Zur Autorin des Gedichtes „Auf der Schwelle“ haben wir auf abi-pur.de weitere 38 Gedichte veröffentlicht.

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