Der Herbst von Christian Felix Weiße

Trinkt, trinkt, trinkt,
Trinkt, ihr unverdroßnen Brüder
Eures Lebens Sorgen nieder!
Singt, singt, singt,
Singt darunter frohe Lieder,
Trinkt darauf und singet wieder!
 
Reich, reich, reich,
Träufelt Seegen von Lyäen,
Von den weinbepflanzten Höhen!
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Euch, euch, euch,
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Lächelt er zukünftge Freuden,
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Um die Götter euch beneiden.
 
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Hört, hört, hört,
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Hört der Winzer frohen Willen
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Fässer her! wir müssen füllen.
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Leert, leert, leert,
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Leert dieß Faß mit tapfern Zügen,
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Daß die Winzer Tonnen kriegen!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Der Herbst“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
73
Entstehungsjahr
1758
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Herbst“ ist von Christian Felix Weiße verfasst, einem deutschen Dichter und Dramatiker der Aufklärung, der von 1726 bis 1804 lebte. Damit kann man es zeitlich etwa in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts einordnen.

Auf den ersten Blick wirkt das Gedicht fröhlich und ausgelassen. Es geht um das Trinken, Singen und das Feiern des Herbstes. Grob betrachtet fordert das lyrische Ich seine „unverdroßnen Brüder“ auf, ihre Sorgen mit Trinken und Singen zu vergessen. Es beschreibt, wie der Segen von Lyäen, eine Anspielung auf den Wein der griechischen Mythologie, ihnen zukünftige Freuden verspricht. Zuletzt ermutigt es seine Brüder, die Fässer zu leeren, damit die Winzer neue füllen können.

Das Gedicht scheint vor allem eine Ode an die Freuden des Lebens und der Gemeinschaft zu sein. Das lyrische Ich appelliert an die Hörer, ihre Sorgen zu vergessen und das Hier und Jetzt zu genießen. Die wiederholten Aufforderungen zum Trinken und Singen deuten darauf hin, dass das lyrische Ich eine ausgelassene, freudige Stimmung schaffen und aufrecht erhalten möchte.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen zu je sechs Versen. Es ist in Reimpaaren geschrieben. Die Sprache ist einfach und direkt, der Rhythmus schnell und mitreißend. Die wiederholten Imperative erzeugen eine drängende, energische Stimmung und fördern so die freudige Grundstimmung des Gedichts.

Insgesamt interpretiere ich „Der Herbst“ als Feier des Lebens und des Genießens. Es drückt ein positives Menschenbild aus und ermutigt zu Freude und Gemeinschaft. Der Herbst als Jahreszeit des Weinens und der Ernte wird als Metapher für Fülle und Genuss verwendet.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Der Herbst“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Felix Weiße. Weiße wurde im Jahr 1726 in Annaberg geboren. Im Jahr 1758 ist das Gedicht entstanden. Erscheinungsort des Textes ist Leipzig. Eine Zuordnung des Gedichtes zur Epoche Aufklärung kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei dem Schriftsteller Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 73 Worte. Der Dichter Christian Felix Weiße ist auch der Autor für Gedichte wie „An den Amor“, „An die Muse“ und „An die Muse“. Zum Autor des Gedichtes „Der Herbst“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 100 Gedichte vor.

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