Nicht rasten und nicht rosten von Joseph Victor von Scheffel

Nicht rasten und nicht rosten,
Weisheit und Schönheit kosten,
Durst löschen, wenn er brennt,
Die Sorgen versingen mit Scherzen;
Wer's kann, der bleibt im Herzen
Zeitlebens ein Student.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.5 KB)

Details zum Gedicht „Nicht rasten und nicht rosten“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
6
Anzahl Wörter
28
Entstehungsjahr
1826 - 1886
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Nicht rasten und nicht rosten“ stammt von Joseph Victor von Scheffel, einem deutschen Dichter, der von 1826 bis 1886 gelebt hat. Daher wäre das Gedicht zeitlich in der Epoche des Realismus (1848-1890) zu verorten.

Von Anfang an vermittelt das Gedicht einen positiven, wohl lebensbejahenden Eindruck. Es lädt dazu ein, aktiv am Leben teilzunehmen, Durst nach Wissen und Schönheit zu stillen, Sorgen mit Humor zu begegnen und stets offen und neugierig wie ein Student zu bleiben. Dies ermöglicht es, das Leben in seiner vollen Breite zu erfahren und zu genießen.

Das lyrische Ich appelliert im Gedicht an den Wunsch zur Aktivität und stetigen Weiterentwicklung. Es fordert dazu auf, nicht zur Ruhe zu kommen ('nicht rasten') und sich nicht von der Eintönigkeit erdrücken zu lassen ('nicht rosten'). Vielmehr wird die Weisheit und Schönheit als etwas erachtet, das gekostet werden sollte. Sorgen werden mit Scherzen begegnet, wodurch eine gewisse Leichtigkeit im Umgang mit Schwierigkeiten vorgeschlagen wird. Der letzte Vers enthält die Aufforderung, stets offen und neugierig zu bleiben, wie ein ewig lernender Student.

Formal betrachtet besteht das Gedicht aus einer einzigen Strophe mit sechs Versen. Die Sprache ist einfach und direkt, ohne verborgene Metaphern oder komplexe Bildsprache. Die Botschaft ist klar und beinahe imperativisch. Im Hinblick auf den Versbau und das Reimschema handelt es sich um einen freien Vers ohne eindeutige Reimstruktur, was auf ein experimentelles Element in der formalen Gestaltung hinweist.

Zusammenfassend kann man sagen, dass Joseph Victor von Scheffel mit diesem kurzen, aber eindrücklichen Poem ein Plädoyer für lebenslanges Lernen und aktive Teilnahme am Leben hält. Er ermutigt seine Leser, ihre Sorgen mit Humor zu nehmen, offen für Weisheit und Schönheit zu bleiben und stets ein Stück jugendliche Neugier in ihrem Herzen zu bewahren.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Nicht rasten und nicht rosten“ des Autors Joseph Victor von Scheffel. Der Autor Joseph Victor von Scheffel wurde 1826 in Karlsruhe geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1842 und 1886. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus oder Naturalismus zu. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das 28 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 6 Versen mit nur einer Strophe. Joseph Victor von Scheffel ist auch der Autor für Gedichte wie „Normännerlied“, „Nun liegt die Welt umfangen“ und „Aus dem Trompeter von Säkkingen“. Zum Autor des Gedichtes „Nicht rasten und nicht rosten“ haben wir auf abi-pur.de weitere 12 Gedichte veröffentlicht.

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