Wiesenidyll von Leo Sternberg

Eine Sperlingsfamile auf der Wiesenschur:
Eine Badegesellschaft in der Kur.
Liegen herum wie die Heidesteine,
Zwei Mütter, zwei Väter und siebzehn Kleine.
 
Noch feucht vom Gepudel der mausweiche Daun,
Ein Glanz: Violett auf Ährenbraun.
Haben bequem sich breitgeflacht,
Als sei da für jeden ein Nest gemacht.
 
Der eine spannt den Flügel übers Beinchen;
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Aus der Mundecke wetzt sich der ein Steinchen;
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Der pittelt an einem Maßliebchenstiel;
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Wenn einer mal ?piep" sagt, ist es viel.
 
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Der kleinste druselt und hält noch im Traum
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Das Schnäblein gesperrt mit dem gelben Saum.
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Ein Tier fliegt hinein ... Gezeter und Schreck,
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Daß alles auffährt! Schnurr, sind sie weg.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.3 KB)

Details zum Gedicht „Wiesenidyll“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
103
Entstehungsjahr
1876 - 1937
Epoche
Naturalismus,
Moderne,
Expressionismus

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht, „Wiesenidyll“, wurde von Leo Sternberg geschrieben, einem deutschsprachigen Autor, der in der Zeit von Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts lebte und arbeitete. Es handelt sich hierbei um ein lyrisches Gedicht, das in vier Strophen unterteilt ist und jeweils vier Verse pro Strophe enthält.

Gleich beim ersten Lesen ist der leichte, beinahe spielerische Ton sowie die malerisch-verträumte Szenerie deutlich erkennbar. Die Schönheit und Ruhe einer unbeschwerten natürlichen Szene wird eingefangen, eine heitere Stimmung, die durch die spielerische Betrachtung einer Sperlingsfamilie auf der Weide entsteht.

Im Inhalt geht es um eine Sperlingsfamilie, bestehend aus zwei Eltern und siebzehn kleinen Vögeln, die sich auf einer Wiese niederlassen, um zu baden und auszuruhen. Sie betteln sich zwischen den Heidesteinen nieder und scheinen sich sehr wohl zu fühlen, auch wenn das lyrische Ich eine aktive Rolle spielt und das Geschehen beobachtet. Es wird sowohl auf die lebendige, leuchtende Farbe als auch auf die weichen, fedrigen Texturen des Gefieders hingewiesen, während das lyrische Ich das komfortable und bequeme Gefühl betont, das diese Szene ausstrahlt.

Die Strophen sind in einem lockeren freien Versmaß verfasst. Die Sprache ist einfach und direkt, mit starken visuellen Bildern und detaillierten Beobachtungen. Das Rhythmus ist fließend und weicht dabei von strukturierten Reimenschemen ab. Das trägt zur insgesamt ruhigen Atmosphäre des Gedichts bei. Das Gedicht enthält auch sprachliche Bilder, die die Sperlinge menschlich wirken lassen, wie etwa das Bild der „Badegesellschaft in der Kur“.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Leo Sternbergs „Wiesenidyll“ ein stimmungsvolles und malerisches Gedicht ist, das die einfachen Freuden und die ruhigen Momente im Leben hervorhebt, indem es die idyllische Szene einer Sperlingsfamilie auf einer Wiese beschreibt. Der spielerische Ton und die detaillierten visuellen Beschreibungen tragen zur allgemeinen Heiterkeit und zur positiven Stimmung bei, die das Gedicht ausstrahlt. Es feiert die Schönheit der Natur und den Wert der einfachen, alltäglichen Momente.

Weitere Informationen

Leo Sternberg ist der Autor des Gedichtes „Wiesenidyll“. 1876 wurde Sternberg in Limburg an der Lahn geboren. In der Zeit von 1892 bis 1937 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 103 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Der Dichter Leo Sternberg ist auch der Autor für Gedichte wie „Der Wartende“, „So glücklich wir waren“ und „Geschenke“. Zum Autor des Gedichtes „Wiesenidyll“ haben wir auf abi-pur.de weitere 11 Gedichte veröffentlicht.

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