Junge Brut von Leo Sternberg
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Getummel flügger Entchen auf dem Teich. |
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Das steuert nach hundert Zielen zugleich: |
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Hier Wasser, da Wasser, alles voll! |
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Macht ihnen rein die Flaumköpfchen toll. |
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Drüben entdeckt das erste ein Licht; |
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Alles schießt hin: ?Das kenn ich noch nicht!" |
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Halbwegs schon schwenken sie wieder um |
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Nach einem neuen Mysterium. |
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In der Mitte ließ sich ein Blatt herein! |
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Kehrt! Spatzegepuddel am Uferstein! |
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Schnell, schnell, dort sprang ein Fisch heraus! – |
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Sie schaufeln sich fast die Füßchen aus. |
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Die Alte will sagen: ?Narrenvolk du", |
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Macht aber wieder den Schnabel zu |
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Und treibt beleidigt hinterdrein – |
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Hat garnichts von ihren zwölf Kinderlein! |
Details zum Gedicht „Junge Brut“
Leo Sternberg
4
16
98
1876 - 1937
Naturalismus,
Moderne,
Expressionismus
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Junge Brut“ stammt von dem deutsch-jüdischen Schriftsteller Leo Sternberg, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts lebte und arbeitete. Aufgrund des Lebensdatums des Autors lässt sich das Gedicht zeitlich der Moderne zuordnen, genauer gesagt der Zeit der Weimarer Republik und den Anfängen des Nationalsozialismus. Es ist jedoch nicht bekannt, wann genau das Gedicht verfasst wurde.
Beim ersten Lesen des Gedichts entsteht ein lebhaftes Bild von jungen Enten in ihrem natürlichen Lebensraum. Es scheint eine naturbeobachtende und gleichzeitig unterhaltende Stimmung zu vermitteln, mit leichten humorvollen Zügen.
Inhaltlich schildert das lyrische Ich den munteren und unbeschwerten Alltag einer Gruppe junger Enten auf einem Teich. Die Enten erkunden spielerisch und neugierig ihre Umgebung, ohne konkrete Ziele oder Richtungen zu haben. Sie reagieren auf jegliche Art von Neuem und Unbekanntem, das ihnen im Wasser begegnet. Die Schlusseindrücke lassen vermuten, dass die ältere 'Leit'ente sichtlich genervt von dem Durcheinander ist, dennoch aber die Kontrolle und Übersicht behält.
In Bezug auf die Bedeutung könnte das Gedicht als Allegorie für das Verhältnis von Jugend und Erwachsenen oder die Spannung zwischen Freiheitsdrang und Disziplin interpretiert werden. Die Entenkinder stehen dafür, wie Kinder das Leben ausprobieren und erkunden, während der erwachsene Part beständigkeit und Ordnung symbolisiert.
Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist einfach und unkompliziert, um die lustige und beobachtende Atmosphäre zu verstärken. Das Gedicht ist in freien Versen verfasst ohne festgelegtes Versmaß oder Reimschema, was die unbeschwerte und spontane Art der Entenkinder widerspiegelt.
Die Wortwahl, vor allem die Verben und Adjektive, charakterisiert die unbeirrbare Energie und Neugier der Entenkinder und die zunehmende Frustration der Erwachsenenente. Das Gedicht erzählt auf humorvolle und charmante Weise von der Spannung zwischen jugendlicher Energie und erwachsener Ermattung, was tiefere Reflexionen über das menschliche Leben und die Gesellschaft hervorrufen könnte.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Junge Brut“ des Autors Leo Sternberg. Im Jahr 1876 wurde Sternberg in Limburg an der Lahn geboren. Im Zeitraum zwischen 1892 und 1937 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit oder Exilliteratur zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 98 Wörter. Es baut sich aus 4 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Weitere Werke des Dichters Leo Sternberg sind „Geschenke“, „Falter“ und „Die Sonnenfrau“. Zum Autor des Gedichtes „Junge Brut“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 11 Gedichte vor.
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Zum Autor Leo Sternberg sind auf abi-pur.de 11 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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