Mir träumte von Julius Karl Reinhold Sturm
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Mir träumte, die Sonne glühte |
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Am blauen Himmelszelt, |
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Ich aber stand als Blüte |
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Mitten im Ährenfeld. |
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Die reifen Ähren nickten, |
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Von goldnen Körnern schwer, |
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Sie nickten und sie blickten |
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Verwundert zu mir her. |
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Sie sprachen: ?Wir haben uns wacker |
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Die Welt zu segnen bemüht, |
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Und du?" – Ich schmücke den Acker |
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Und blühe bis ich verblüht. |
Details zum Gedicht „Mir träumte“
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1816 - 1896
Klassik,
Romantik,
Biedermeier
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Mir träumte“ wurde von Julius Karl Reinhold Sturm verfasst, der vom 21. Juli 1816 bis zum 2. Mai 1896 lebte. Damit lässt sich die Entstehung des Gedichts etwa in das 19. Jahrhundert einordnen, genauer gesagt in die Epoche des Biedermeiers und der Romantik.
Der erste Eindruck des Gedichts vermittelt eine idyllische, fast träumerische Stimmung. Es scheint von Ruhe und Zufriedenheit, aber auch von Arbeit und Pflichterfüllung zu erzählen.
Im Inhalt berichtet das lyrische Ich von einem Traum, in dem es sich als Blüte in einem reifen Ährenfeld sieht. Die Sonne scheint und die Ähren, schwer von goldenen Körnern, blicken verwundert zu ihm her. Sie erklären, dass sie sich bemüht haben, die Welt zu segnen. Auf diese Aussage antwortet das lyrische Ich, es schmücke den Acker und blühe, bis es verblüht, womit es seine Aufgabe und seinen Lebensweg beschreibt.
Die Aussage des lyrischen Ichs interpretiert sich als die Akzeptanz des eigenen Schicksals und der Rolle, die ihm im Lebensprozess zugewiesen ist. Es ist zufrieden damit, den Acker zu schmücken und zu blühen, solange es kann, sprich, bis es stirbt. Es ist eine Art demütige Ergebenheit und gleichzeitig Würde und Stolz auf die eigene Aufgabe zu erkennen.
In Bezug auf die Form und Sprache des Gedichts ist zu bemerken, dass es in drei vierzeiligen Strophen geschrieben ist. Die Sprache ist einfach und klar, was die Verständlichkeit und Zugänglichkeit des Gedichts erhöht. Das lyrische Ich spricht in der ersten Person, was die persönliche Beteiligung und Emotion verstärkt. Eine Besonderheit ist die Verwendung von Personifikationen, durch die die Ähren mit menschlichen Eigenschaften ausgestattet werden. Damit wird das Gedicht lebendiger und die Interaktion des lyrischen Ichs mit seiner Umwelt intensiviert.
Insgesamt ist „Mir träumte“ ein anschauliches, metaphernreiches Gedicht, das durch seine einfache Sprache und klare Bildsprache besticht und zugleich tiefgründige Gedanken über die Vergänglichkeit des Lebens und die Rolle des Individuums in der Welt zum Ausdruck bringt.
Weitere Informationen
Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Mir träumte“ des Autors Julius Karl Reinhold Sturm. Geboren wurde Sturm im Jahr 1816 in Bad Köstritz. Das Gedicht ist in der Zeit von 1832 bis 1896 entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das vorliegende Gedicht umfasst 56 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Julius Karl Reinhold Sturm sind „Stillbeglückt“, „Am Affenhause“ und „Zwei Gänse“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Mir träumte“ weitere 27 Gedichte vor.
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Zum Autor Julius Karl Reinhold Sturm sind auf abi-pur.de 27 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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