Meine Mutter von Emanuel von Bodman

Meine Mutter sang
Über meine Wiege,
Bis zu Flur und Stiege
Flog der süße Klang.
 
Meine Mutter wand
Garn im Sonnenscheine,
Und sie hatte eine
Zarte weiße Hand.
 
Mutter war sehr schön,
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Hör' ich alle sagen,
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Und ich will nicht klagen,
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Daß ich es nicht gesehn.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Meine Mutter“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
46
Entstehungsjahr
1874 - 1946
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht trägt den Titel „Meine Mutter“ und wurde von Emanuel von Bodman verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der von 1874 bis 1946 lebte, und somit der Epoche des späten Naturalismus und des Expressionismus zuzuordnen ist.

Beim ersten Durchlesen des Gedichts erzeugt es einen sehr sentimentalen Eindruck, es ist geprägt von einer tiefen Zuneigung und Liebe des lyrischen Ichs zur eigenen Mutter. Dabei wirkt es sehr ruhig, zart und nostalgisch.

Inhaltlich erzählt das Gedicht von der Mutter des lyrischen Ichs, die in der Kindheit des Ichs präsent und fürsorglich war. Sie sang für ihr Kind und füllte damit das ganze Haus mit süßem Klang, sie verbrachte scheinbar viel Zeit beim Garnspinnen im Sonnenschein und zeigte dabei eine sanfte, weiße Hand. Sie wird als sehr schön beschrieben und auch alle anderen scheinen diese Meinung zu teilen. Das Gedicht endet mit dem bedauernden Geständnis des lyrischen Ichs, dass es selbst diese Schönheit nicht gesehen hat, was auf einen frühen Tod der Mutter hindeuten könnte.

Die Form des Gedichts besteht aus drei Strophen - einer Dreistrophigkeit, jeweils aus vier Versen. Der Reim folgt einem einfachen ABAB-Muster, was zur fließenden, melodischen Wirkung des Gedichts beiträgt. In der Sprache des Gedichts verwendet Bodman eine sehr bildliche, emotionale Sprache: Das Singen der Mutter, das Garnspinnen im Sonnenschein, die zarte weiße Hand, die Schönheit - all das sind lebendige, konkrete Bilder, die die Mutter und ihre Tätigkeiten idealisieren und verklärern.

Abschließend lässt sich sagen, dass Emanuel von Bodman in „Meine Mutter“ auf sehr sanfte, liebevolle und zärtliche Weise einen Rückblick auf die frühe Kindheit und die Mutterfigur wirft. Er vermittelt dabei eine stark nostalgische und emotionale Stimmung, die eine tiefe Liebe und Bewunderung für die Mutter widerspiegelt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Meine Mutter“ ist Emanuel von Bodman. Der Autor Emanuel von Bodman wurde 1874 in Friedrichshafen geboren. Im Zeitraum zwischen 1890 und 1946 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus, Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit, Exilliteratur oder Nachkriegsliteratur zugeordnet werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 46 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Emanuel von Bodman ist auch der Autor für Gedichte wie „Gläser“, „Der kleine Jesus“ und „Wandlung“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Meine Mutter“ keine weiteren Gedichte vor.

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