Ganz still zuweilen von Cäsar Flaischlen
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Ganz still zuweilen wie ein Traum |
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Kling in dir auf ein fernes Lied ... |
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Du weißt nicht, wie es plötzlich kam, |
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Du weißt nicht, was es von dir will ... |
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Und wie ein Traum ganz leis und still |
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Verklingt es wieder, wie es kam ... |
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Wie plötzlich mitten im Gewühl |
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Der Straße, mitten oft im Winter |
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Ein Hauch von Rosen dich umweht, |
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Wie oder dann und wann ein Bild |
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Aus längst vergessenen Kindertagen |
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Mit fragenden Augen vor dir steht ... |
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Ganz still und leise, wie ein Traum ... |
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Du weißt nicht, wie es plötzlich kam, |
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Du weißt nicht, was es von dir will, |
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Und wie ein Traum ganz leis und still |
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Verblaßt es wieder, wie es kam. |
Details zum Gedicht „Ganz still zuweilen“
Cäsar Flaischlen
3
17
112
1864 - 1920
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Dieses Gedicht stammt von Cäsar Flaischlen, einem deutschen Schriftsteller und Lyriker, der von 1864 bis 1920 lebte. Dies würde das Gedicht in die Epoche des Naturalismus, der Jahrhundertwende oder des frühen Expressionismus einordnen, abhängig wie wir den zeitlichen Schwerpunkt von Flaischlens Schaffen setzen.
Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht ruhig, nachdenklich und ausdrucksvoll. Die dargestellten Bilder sind atmosphärisch und die Emotionen des lyrischen Ichs sind ambivalent.
Inhaltlich repräsentiert das Gedicht die Erfahrung des lyrischen Ichs mit plötzlich auftretenden Erinnerungen oder tiefen Empfindungen, die manchmal unerwartet auftauchen - ähnlich wie ein Lied, das plötzlich in unseren Köpfen spielt, oder das Aufkommen eines schon vergessenen Bildes. Diese Erinnerungen und Empfindungen kommen und gehen schweigend, ähnlich wie ein Traum, ohne dass das lyrische Ich ihre Quelle oder Absicht verstehen kann.
Die Aussage des lyrischen Ichs deutet auf eine Erforschung des Unterbewusstseins und der Erfahrungen hin, die tief in uns verankert sind und gelegentlich zu unerwarteten Momenten auftauchen. Es spricht zu der subjektiven Natur unserer Gedanken und Empfindungen und der Tatsache, dass sie nicht immer leicht zu verstehen sind.
Die Form des Gedichts ist symmetrisch, wobei die erste und dritte Strophe in Bezug auf Versstruktur und Inhalt ähneln. Die Symmetrie wird durch den wiederholten Gebrauch der Ausdrücke „wie ein Traum“ und „Du weißt nicht“ verstärkt.
Die Sprache des Gedichts ist schlicht und direkt, ohne versteckte Metaphern oder komplexe Sprachbilder. Sie vermittelt einfach, aber eindrucksvoll die Erfahrung des lyrischen Ichs.
Insgesamt spielt Flaischlens Gedicht mit der Vorstellung von Träumen und Erinnerungen und wie diese plötzlich und unerklärt in unsere bewusste Gedankenwelt eindringen können. Es thematisiert die Unsicherheit und Unbeständigkeit dieser Phänomene. Die empfindsame und poetische Darstellung dieser oft alltäglichen Erfahrung macht das Gedicht besonders eindrucksvoll.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Ganz still zuweilen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Cäsar Flaischlen. Der Autor Cäsar Flaischlen wurde 1864 in Stuttgart geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1880 bis 1920 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das vorliegende Gedicht umfasst 112 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 17 Versen. Die Gedichte „Friede auf Erden!“, „Frühlingshymne eines Verdrießlichen“ und „Die Mühle“ sind weitere Werke des Autors Cäsar Flaischlen. Zum Autor des Gedichtes „Ganz still zuweilen“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 16 Gedichte vor.
+ Wie analysiere ich ein Gedicht?
Das Video mit dem Titel „Cäsar Flaischlen: GANZ STILL ZUWEILEN WIE EIN TRAUM (Gedicht zum Advent) (Florian Friedrich)“ wurde auf YouTube veröffentlicht. Unter Umständen sind 2 Klicks auf den Play-Button erforderlich um das Video zu starten.
Weitere Gedichte des Autors Cäsar Flaischlen (Infos zum Autor)
- Der ist mein Freund nicht
- Wir sind gefallen
- Friede auf Erden!
- Frühlingshymne eines Verdrießlichen
- Die Mühle
- Es war einmal
- Spruch
- Februarschnee
- Einem Kinde
- Ich habe Nächte
Zum Autor Cäsar Flaischlen sind auf abi-pur.de 16 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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