Maienwind von Peter Hille

Mutwillige Mädchenwünsche
Haben Flieder
Niedergebogen,
Blauen und weißen.
Wie Tauben sind sie weitergeflogen,
Mit Wangen, wilden und heißen.
 
Hoch in warmen, schelmischen Händen
Haschender Sonne
Geschwungene Strahlen.
10 
Hellbehende Wonne
11 
Weißer Kleider
12 
Weht.
 
13 
Mutwillige Mädchenwünsche
14 
Haben sich Flieder
15 
Niedergebogen,
16 
Blauen und weißen,
17 
Sind weitergezogen ...
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Maienwind“

Autor
Peter Hille
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
17
Anzahl Wörter
43
Entstehungsjahr
1854 - 1904
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Maienwind“ ist Peter Hille, ein deutscher Schriftsteller und Lyriker, der von 1854 bis 1904 lebte. Er war eine wichtige Persönlichkeit der Literatur- und Boheme-Bewegung im späten 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.

Auf den ersten Eindruck weist das Gedicht eine leichte, fast spielerische Stimmung auf; es wirkt wie eine Szene aus einer sommerlichen, nostalgischen Träumerei über das Erwachsenwerden und den Lauf des Lebens.

Im Sinne des Inhalts beschreibt das Gedicht die Wünsche und das eigenwillige Verhalten jugendlicher Mädchen, die symbolisch Fliederbäume biegen und als Tauben weiterfliegen. Der Flieder, blau und weiß, könnte die Unschuld und das Abenteuer der Jugend symbolisieren, während das Fliegen der Tauben auf die voranschreitende Zeit und das Hinwegziehen der jugendlichen Unbekümmertheit hindeutet. In der zweiten Strophe beschreibt Hille das Spiel von Licht und Schatten in warmen, schelmischen Händen und erblickt die Wonne weißer Kleider im Wind. Dies könnte entweder wörtlich auf den Anblick hinweisen, den er bewundert, oder auch metaphorisch für das flüchtige Glück der Sommerzeit während der Jugend stehen.

In Bezug auf die formale Gestaltung weist das Gedicht eine recht einheitliche Struktur auf, mit strophischen Blöcken mit je sechs Verse in den ersten beiden Strophen und fünf Versen in der letzten. Der rhythmische Fluss ist durchgehend und schafft ein Gefühl von Bewegung und Flüssigkeit, als würde man eine Szene im Fluss der Zeit beobachten.

Hinsichtlich der verwendeten Sprache herrscht in Hilles Gedicht eine hohe Anschaulichkeit und Bildhaftigkeit. Phrasen wie „Mutwillige Mädchenwünsche“ und „Hoch in warmen, schelmischen Händen“ zeigen das poetische Können des Autors, indem er konkrete Bilder und Emotionen in den Gedanken des Lesers hervorruft. Darüber hinaus weist das Gedicht eine romantische, fast nostalgische Atmosphäre auf, die durch die Verwendung von warmen, natürlichen und sommerlichen Bildern verstärkt wird.

Zusammenfassend könnte man sagen, dass Peter Hilles „Maienwind“ ein Gedicht ist, das die flüchtige Schönheit der Jugend und das zarte Spiel von Licht und Schatten während einer sommerlichen Szene einfängt. Es ist eine Ode an das Erwachsenwerden und das Hinwegfliegen wie Tauben, während es gleichzeitig auch die flüchtige Momentaufnahme einer sommerlichen Szenerie darstellt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Maienwind“ ist Peter Hille. 1854 wurde Hille in Erwitzen bei Nieheim, Westfalen geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1870 bis 1904 entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 43 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 17 Versen. Die Gedichte „Waldesstimme“, „Brautseele“ und „Salome“ sind weitere Werke des Autors Peter Hille. Zum Autor des Gedichtes „Maienwind“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 69 Gedichte vor.

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