In einem Garten von Arno Holz

In einem Garten, unter dunklen Bäumen,
erwarten wir
die Frühlingnacht.
Noch
glänzt kein Stern.
 
Die Büsche schweigen.
 
Plötzlich,
aus einem Fenster,
leise,
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getragen, schwellend,
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die tiefen, klaren, reinen, lichten,
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glutend golddurchwirkten
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Töne
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einer Geige.
 
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Der Goldregen blinkt,
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der Flieder duftet,
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in unseren Herzen - geht der Mond auf!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „In einem Garten“

Autor
Arno Holz
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
17
Anzahl Wörter
48
Entstehungsjahr
1863 - 1929
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Arno Holz und wurde in der Zeit des Naturalismus, genauer gesagt am Ende des 19. Jahrhunderts, geschrieben. Dies bedeutet, dass der Autor bemüht war, die Realität so genau und detailliert wie möglich darzustellen.

Auf den ersten Blick entsteht ein Bild einer ruhigen, friedvollen und geduldig erwarteten Frühlingsnacht in einem Garten, was uns zu einer atmosphärisch geladenen Szene mit erhabenem Charakter führt.

Vers 1 bis 5 spiegeln das lyrische Ich und seine Begleitung wieder, die unter dunklen Bäumen in einem Garten die Ankunft der Frühlingsnacht erwarten. Dennoch gibt es keinen glänzenden Stern am Himmel, was eine Art Ungeduld oder Erwartung andeutet. Die Zeile „Die Büsche schweigen“ unterstreicht diese gespannte Stille. In Vers 7 bis 14 wird das Erscheinen von Musik beschrieben, die aus einem Fenster strömt. Die Töne der Geige werden dabei mit vielen positiven Attributen beschrieben.

In den letzten drei Zeilen des Gedichts beschreibt das lyrische Ich konkrete Naturbilder, den „blinkenden Goldregen“ und den duftenden Flieder. Der letzte Vers, „In unseren Herzen - geht der Mond auf!“, suggeriert eine innere Erleuchtung oder Erkenntnis, vielleicht hervorgerufen durch die Musik oder die bloße Schönheit der Frühlingsnacht selbst.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit unterschiedlicher Zeilenanzahl. Es verwendet eine einfache, klare Sprache mit einigen bildhaften und metaphorischen Elementen. Es gibt keinen festen Reim, was oft als freie Verse bezeichnet wird. Diese tragen zu einer Atmosphäre der Freiheit und Gelassenheit bei. Trotz der einfachen Sprache und dem Fehlen eines Reimschemas schafft Holz durch die intensive Nutzung von Adjektiven und bildhafter Sprache eine detaillierte, atmosphärische Darstellung.

Weitere Informationen

Das Gedicht „In einem Garten“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Arno Holz. Holz wurde im Jahr 1863 in Rastenburg, Ostpreußen geboren. Zwischen den Jahren 1879 und 1929 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Naturalismus zugeordnet werden. Holz ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 17 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 48 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Arno Holz sind „Ninon“, „Ein Abschied“ und „So einer war auch er“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „In einem Garten“ weitere 17 Gedichte vor.

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