Die Insel der Glücklichen von Detlev von Liliencron

Das Hängelämpchen qualmt im warmen Stalle,
in dem behaglich sich zwei Kühe fühlen.
Der Hahn, die Hennen, um den Sproß die Kralle,
träumen von wunderbaren Düngerwühlen.
Der Junge bläst auf einer Hosenschnalle
dem Brüderchen ein Lied mit Zartgefühlen.
Und Knaben, Kühe, Hühner lassen alle
getrost den Strom der Welt vorüberspülen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Die Insel der Glücklichen“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
50
Entstehungsjahr
1844 - 1909
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Detlev von Liliencron, geboren am 3. Juni 1844 und gestorben am 22. Juli 1909, verfasste unter vielen anderen das Gedicht „Die Insel der Glücklichen“. Es lässt sich zeitlich in das späte 19. Jahrhundert einordnen, einer Zeit des großen gesellschaftlichen Wandels im Zuge der Industrialisierung in Deutschland.

Der erste Eindruck vermittelt den Charakter einer pastoralen Idylle. Es erzählt eine friedvolle und konfliktfreie Szene und stellt diese als Insel der Glücklichen dar. Die Szene spielt in einem Stall, in dem Kühe, Hühner und Knaben gemeinsam sind und sich wohl fühlen.

Inhaltlich stellt das lyrische Ich im Gedicht eine Szene dar, in der verschiedene Lebewesen, wie Kühe, Hühner und Menschen in Harmonie zusammenleben. Sie sind abgeschirmt von der Außenwelt und wirken zufrieden und behaglich. Sie sind so sehr in ihrer Welt vertieft, dass sie den „Strom der Welt vorüberspülen“ lassen. Man könnte diese Aussage als Wunsch nach Unabhängigkeit und Abgeschiedenheit von den Problemen und Veränderungen der Welt interpretieren, die während der industriellen Revolution wahrscheinlich noch präsenter war.

Das Gedicht besteht aus einer Strophe mit acht Versen und folgt keinem festen Reimschema. Die Sprache ist bildhaft und einfach gehalten und mit einer anschaulichen Symbolik versehen. Metaphern und Vergleiche fehlen nahezu völlig, was das Gedicht sehr direkt und unverschlüsselt macht. Der Stil des Gedichts ist im allgemeinen sehr einfach und geradlinig, was die Gedanken und Gefühle des lyrischen Ichs klar und verständlich macht.

Zusammenfassend ist „Die Insel der Glücklichen“ von Detlev von Liliencron ein Gedicht, das eine friedvolle und einfache Welt darstellt und mit warmen und angenehmen Bildern eine Sehnsucht nach Ruhe, Behaglichkeit und Harmonie ausdrückt. Seine einfache und direkte Sprache und sein Mangel an komplexer Symbolik oder Metaphorik machen es zu einem zugänglichen und leichten Gedicht.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Die Insel der Glücklichen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Detlev von Liliencron. 1844 wurde Liliencron in Kiel geboren. Im Zeitraum zwischen 1860 und 1909 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Naturalismus zuordnen. Bei Liliencron handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 50 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Die Gedichte „Weihnachtslied“, „Schöne Junitage“ und „Herbst“ sind weitere Werke des Autors Detlev von Liliencron. Zum Autor des Gedichtes „Die Insel der Glücklichen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 63 Gedichte veröffentlicht.

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