Märztag von Detlev von Liliencron

Wolkenschatten fliehen über Felder,
blau umdunstet stehen ferne Wälder.
 
Kraniche, die hoch die Luft durchpflügen,
kommen schreiend an in Wanderzügen.
 
Lerchen steigen schon in lauten Schwärmen,
überall ein erstes Frühlingslärmen.
 
Lustig flattern, Mädchen, deine Bänder,
kurzes Glück träumt durch die weiten Länder.
 
Kurzes Glück schwamm mit den Wolkenmassen,
10 
wollt es halten, muß es schwimmen lassen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Märztag“

Anzahl Strophen
5
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
55
Entstehungsjahr
1844 - 1909
Epoche
Naturalismus

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Märztag“ wurde von Detlev von Liliencron geschrieben, der von 1844 bis 1909 lebte. Dies platziert das Gedicht in der literarischen Epoche des Naturalismus und des daraus entstandenen Impressionismus.

Das Gedicht macht auf den ersten Eindruck einen fröhlichen und lebendigen Eindruck, was durch die Aktivität und Bewegung in der Natur sowie die Frühlingsstimmung hervorgerufen wird.

Inhaltlich beschreibt „Märztag“ eine idyllische Frühlingslandschaft. Wolkenschatten bewegen sich über Felder, ferne Wälder stehen blau im Dunst, Kraniche ziehen in Scharen und Lerchen steigen auf. Es ist ein erstes Frühlingslärmen zu hören und das kurze Glück, das durch die Landschaft träumt, wird symbolisiert durch die fröhlich flatternden Bänder eines Mädchens. Das Gedicht endet jedoch mit der melancholischen Erkenntnis, dass dieses kurze Glück flüchtig ist und man es nicht festhalten kann.

Das lyrische Ich stellt die Schönheit und die Freude dar, die mit dem Aufkommen des Frühlings einhergeht. Gleichzeitig wird das Thema der Vergänglichkeit aufgegriffen, das Glück wird als flüchtig und nicht dauerhaft beschrieben.

Das Gedicht besteht aus fünf Strophen, jeder mit zwei Versen. Die Sprache ist bildhaft und malerisch, mit vielen Naturbildern und -symbolen. Sie wirkt durch die reichen, sensorischen Beschreibungen sehr lebendig und anschaulich. Der Rhythmus ist fließend und passt gut zur Dynamik und Bewegung in der Natur, die das Gedicht vermittelt. Es gibt keinen erkennbaren Reim, was dazu beiträgt, dass das Gedicht authentischer und realitätsnaher wirkt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Märztag“ die Schönheit und Lebensfreude der Natur im Frühling und die Vergänglichkeit des Glücks thematisiert. Der Eindruck der Fröhlichkeit wird durch die bewegte Natur und die lebendige, bildhafte Sprache unterstützt. Der melancholische Unterton am Ende des Gedichts fügt eine tiefere Ebene hinzu und verleiht dem Gedicht eine nachdenkliche Note.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Märztag“ ist Detlev von Liliencron. Der Autor Detlev von Liliencron wurde 1844 in Kiel geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1860 bis 1909 entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text der Epoche Naturalismus zugeordnet werden. Liliencron ist ein typischer Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit insgesamt 5 Strophen und umfasst dabei 55 Worte. Weitere bekannte Gedichte des Autors Detlev von Liliencron sind „Der Blitzzug“, „König Regnar Codbrog“ und „Die Musik kommt“. Zum Autor des Gedichtes „Märztag“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 63 Gedichte vor.

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