Das sind die Reden von Christian Morgenstern

Das sind die Reden, die mir lieb vor allen:
Die Wässerlein, vom hohen Felsen rinnend,
Mein ganzes Herz mit ihrer Lust gewinnend,
Ohn' End' zum tiefen Grund hinabzufallen.
 
Du Wiegenlied vor allen Wiegenliedern,
Zur Ewigkeit hinweg vom Eintag wiegend,
Das laute Selbst zu jener Ruh' besiegend,
Die keine leeren Klagen mehr erniedern!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Das sind die Reden“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
52
Entstehungsjahr
1871 - 1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts ist Christian Morgenstern, der von 1871 bis 1914 lebte. Somit kann es zeitlich der literarischen Epoche des Symbolismus zugeordnet werden, welche mit dem Naturalismus brach und statt einer detailgetreuen Wirklichkeitsdarstellung auf symbolische und ästhetische Ausdrucksformen zurückgriff.

Der erste Eindruck des Gedichts lässt auf eine ruhige, naturverbundene und etwas melancholische Stimmung schließen. Die dauerhafte Verwendung natürlicher Motive wirkt beruhigend, während das Wechselspiel von Sprache und Rhythmus einen meditativen Charakter erzeugt.

Inhaltlich geht es in „Das sind die Reden“ um sinnliche und geistige Wahrnehmungen. Das lyrische Ich reflektiert möglicherweise auf seine Erfahrungen, indem es sich auf zwei Arten von „Reden“ bezieht. Es spricht von natürlichem Wasser, das von einem Felsen strömt, und von einem Wiegenlied. Es vergleicht die Natur mit dem Genuss, seine eigenen Gefühle und Gedanken auszudrücken. Auch das Wiegenlied steht metaphorisch für sowohl vorübergehende, tägliche Erfahrungen als auch für etwas Ewiges und Unveränderliches. Dabei drückt das lyrische Ich eine Präferenz für das natürliche, kontinuierliche und ewige gegenüber dem kurzlebigen, flüchtigen und oberflächlichen aus.

Morgenstern verwendet den traditionellen Vierzeiler, breitet seine Gedanken und Emotionen jedoch auf zwei Strophen aus. Seine Sprache ist bildreich und emotional, aber dennoch klar und verständlich. Nebenbei wird eine rhythmische Sprache verwendet, die das Gedicht fast wie ein Lied klingen lässt. Das Reimschema abab in jeder Strophe verleiht dem Gedicht eine einheitliche Struktur und melodische Qualität und unterstützt so den Inhalt und die Stimmung des Textes.

Insgesamt ist „Das sind die Reden“ typisch für Morgensterns Werk, das sich häufig durch tiefe Reflexionen, emotionale Tiefe und eine besondere Liebe zur Natur auszeichnet.

Weitere Informationen

Christian Morgenstern ist der Autor des Gedichtes „Das sind die Reden“. Im Jahr 1871 wurde Morgenstern in München geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1887 bis 1914 entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Moderne zuordnen. Bei Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 52 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Die Gedichte „Bim, Bam, Bum“, „Brief einer Klabauterfrau“ und „Brüder!“ sind weitere Werke des Autors Christian Morgenstern. Zum Autor des Gedichtes „Das sind die Reden“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 189 Gedichte vor.

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