Deine Rosen von Christian Morgenstern

?Deine Rosen an der Brust,
Sitz' ich unter fremden Menschen,
Laß sie reden, laß sie lärmen,
Jung Geheimnis tief im Herzen.
 
Wenn ich einstimm' in ihr Lachen,
Ist's das Lachen meiner Liebe;
Wenn ich ernst dem Nachbar lausche,
Lausch' ich selig still nach innen.
 
Einen ganzen langen Abend
10 
Muß ich fern dir, Liebster weilen,
11 
Küssend heimlich, ohne Ende,
12 
Deine Rosen an der Brust."
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Deine Rosen“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1871 - 1914
Epoche
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Deine Rosen“ stammt von Christian Morgenstern, einem der wohl bekanntesten deutschen Lyriker. Er lebte von 1871 bis 1914, wodurch das Werk in die Zeit des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts eingeordnet werden kann, genauer in die Epoche des Symbolismus.

Beim ersten Lesen fällt auf, dass sich das lyrische Ich inmitten einer socialen Szene befindet, die es allerdings als fremd und distanziert wahrnimmt. Es ist gefangen zwischen der äußeren Welt und seinen inneren Empfindungen, wobei sich seine Gedanken um eine geliebte Person drehen.

Inhaltlich geht es im Gedicht um die Innigkeit und die unausgesprochene Nähe, die das lyrische Ich trotz körperlicher Abwesenheit zu der geliebten Person empfindet. „Deine Rosen an der Brust“ scheint ein Symbol für die Liebe oder eine Verbindung zur abwesenden geliebten Person zu sein. Das lyrische Ich fühlt sich in seiner Gefühlswelt so stark von dieser Person und den symbolträchtigen Rosen beeinflusst, dass es sich nicht auf seine Umgebung, die „fremden Menschen“, einlassen kann und stattdessen „lächelt“ und „lauscht“ es in Gedanken an die geliebte Person.

Auf formaler Ebene besteht das Gedicht aus drei Vierzeilenstrophen. Es folgt kein klassisches Reimschema. Die Sprache ist klar und schlicht, ohne komplexe Metaphern, sorgt aber durch die Wiederholung bestimmter Begriffe wie „Rosen“, „lachen“ und „lauschen“ für eine tiefe emotionale Resonanz. In der dritten Strophe wird das Thema der Sehnsucht besonders deutlich, da das lyrische Ich einen „ganzen, langen Abend“ fernbleiben muss, jedoch mit den Rosen einen physischen Liebesbeweis bei sich trägt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Deine Rosen“ ein berührendes und einfühlsames Gedicht ist, dass die geheime Kommunikation und das innige Band zwischen Liebenden trotz physischer Distanz eindrucksvoll darstellt.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Deine Rosen“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Christian Morgenstern. Geboren wurde Morgenstern im Jahr 1871 in München. In der Zeit von 1887 bis 1914 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text der Epoche Moderne zugeordnet werden. Bei dem Schriftsteller Morgenstern handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das vorliegende Gedicht umfasst 63 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere Werke des Dichters Christian Morgenstern sind „Brüder!“, „Bundeslied der Galgenbrüder“ und „Da nimm. Das laß ich dir zurück, o Welt“. Zum Autor des Gedichtes „Deine Rosen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 189 Gedichte veröffentlicht.

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