Im stillen Hafen von Hugo Salus

Dies ist mein Glück: in allen Bitternissen
Des Seins daheim mein junges Weib zu wissen,
Das mädchenhaft und hold und lieb und rein
Nichts and'res wünscht, als mein, nur mein zu sein;
Das weich ihr Haar anschmiegt an meine Wange
Und mir vertrauend, wie ein frommes Kind,
Mit feuchten Augen, die voll Güte sind,
Für Gaben dankt, die – ich empfange.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Im stillen Hafen“

Autor
Hugo Salus
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
61
Entstehungsjahr
1866 - 1929
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Im stillen Hafen“ wurde von Hugo Salus verfasst, einem hauptsächlich um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert aktiven, deutschsprachigen Schriftsteller, geboren 1866 und gestorben 1929. Diese zeitliche Verortung stellt das Gedicht in die Epoche des Naturalismus und des frühen Expressionismus.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht sehr innig und gefühlvoll. Das lyrische Ich spricht voller Liebe und Ehrfurcht über sein „junges Weib“, enthüllt damit eine tief empfundene Verbundenheit und Wertschätzung für diese Person. Im Zentrum steht die glückliche Ehe des lyrischen Ichs, in deren Kreis es Trost und Geborgenheit findet. Trotz aller „Bitternissen des Seins“, also der allgemeinen Schwierigkeiten und Kämpfe im Leben, wird diese Beziehung als „Glück“ und ruhiger Hafen wahrgenommen, ein Ort der Sicherheit und Unversehrtheit.

Die zentrale Aussage des lyrischen Ichs liegt im Ausdruck seiner tiefen Dankbarkeit und Liebe für seine Ehefrau, die es als jung, liebend, rein, hingebungsvoll und vertrauensvoll charakterisiert. Sie schenkt ihm Aufmerksamkeit, Zärtlichkeit, Wärme und Liebe, all dies sind Geschenke, die er empfängt und für die er ihr dankbar ist.

Formal gesehen handelt es sich um ein einstrophiges Gedicht mit acht Versen sowie einem klaren metrischen Schema und einem konsequenten Reim. Die Sprache ist schlicht und verständlich, die Ausrucksweise gefühlsbetont und bildreich. Prägnante Vergleiche und Metaphern („wie ein frommes Kind“) verleihen der Darstellung eine eindrückliche emotionale Tiefe. Die Anwendung des Binnenreims innerhalb der Verse, wie in der Vers 4 „Nichts and'res wünscht, als mein, nur mein zu sein“, verstärkt die Intensität der Aussagen und macht das Gedicht melodisch und einprägsam.

Zusammengefasst, „Im stillen Hafen“ von Hugo Salus ist ein emotionales Liebesgedicht, das die tiefe Liebe und Bewunderung des lyrischen Ichs für sein junges Weib zum Ausdruck bringt und seine Dankbarkeit für die Wärme und Geborgenheit, die er durch sie erhält, trotz aller Schwierigkeiten des Lebens darstellt.

Weitere Informationen

Der Autor des Gedichtes „Im stillen Hafen“ ist Hugo Salus. Salus wurde im Jahr 1866 in Böhmisch-Leipa geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1882 bis 1929 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 61 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Der Dichter Hugo Salus ist auch der Autor für Gedichte wie „Die Stufe“, „Frühlingsfeier“ und „Erinnerung“. Zum Autor des Gedichtes „Im stillen Hafen“ haben wir auf abi-pur.de weitere 11 Gedichte veröffentlicht.

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