Abendfriede von Carl Busse

Jeden Abend aus der Scheune
Tönt die Ziehharmonika,
Dumme Lieder, alte Märchen
Singt Johann, der Hütejunge.
 
Ab und zu dazwischen rasseln
Wohl die Ketten in den Ställen,
Schreit vom Wald das Nachtgeflügel,
Und die Tauben gurrrn im Schlage.
 
Aber unbekümmert weiter,
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Tief im Dunkel seiner Scheune,
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Alte Lieder, dumme Märchen
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Singt Johann, der Hütejunge.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Abendfriede“

Autor
Carl Busse
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
54
Entstehungsjahr
1872 - 1918
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Abendfriede“ wurde von Carl Busse verfasst, einem deutschen Schriftsteller, der von 1872 bis 1918 lebte. Daher kann man das Gedicht in den Kontext der Spätromantik und des beginnenden 20. Jahrhunderts einordnen.

Schon beim ersten Lesen des Gedichts entsteht ein bildhafter Eindruck einer abendlichen, ländlichen Szene, in der der junge Hirt Johann in seiner Scheune auf einer Ziehharmonika spielt. Er ist unbeeindruckt und unbekümmert von den Geräuschen der Nacht und der Farm, da er in seiner Musik und in den „dummen Liedern, alten Märchen“, die er singt, aufgeht.

Im Hinblick auf den Inhalt des Gedichts, scheint es, dass das lyrische Ich uns eine Momentaufnahme des friedlichen, einfachen und doch erfüllten Lebens auf dem Land präsentiert. Trotz der sogenannt „dummen“ Lieder und „alten“ Märchen, die Johann singt, scheint die Schönheit in der Einfachheit zu liegen. Darüber hinaus zeigt das lyrische Ich, dass Johann trotz der nächtlichen und tierischen Geräusche, weiter singt. Dies könnte eine Metapher für Beständigkeit, Entschlossenheit und eine gewisse Form von Glück sein, die man in der Einfachheit und Gelassenheit findet.

In Bezug auf die Form besteht das Gedicht aus drei gleich strukturierten Vierzeilern oder Quartetten. Diese Form verleiht dem Gedicht eine ruhige Struktur, die sich gut mit dem Thema des Abendfriedens verbinden lässt. Die Sprache ist einfach und unprätentiös mit klaren und anschaulichen Bildern. Es gibt keine komplizierten Metaphern oder abstrakte Symbole, was zur allgemeinen Atmosphäre von Einfachheit und Frieden beiträgt.

Schließlich betont das Gedicht eine schlichte und ruhige Harmonie, indem es eine alltägliche, aber gleichzeitig besondere Szene einfängt. Es erinnert uns daran, dass Glück und Frieden oft in den einfachsten Momenten des Lebens zu finden sind.

Weitere Informationen

Carl Busse ist der Autor des Gedichtes „Abendfriede“. Im Jahr 1872 wurde Busse in Gummersbach geboren. In der Zeit von 1888 bis 1918 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 54 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Die Gedichte „Meeresleuchten“, „Heilige Not“ und „Meergesicht“ sind weitere Werke des Autors Carl Busse. Zum Autor des Gedichtes „Abendfriede“ haben wir auf abi-pur.de weitere 24 Gedichte veröffentlicht.

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