Michaelskirchplatz von Carl Busse

Abendschwärmer zogen um die Linden,
Von den Kähnen sangen Schifferknechte,
Hob sich manchmal in bewegten Winden
Deines Haares eine lose Flechte.
O wie selig dir die Wangen glühten,
Wenn mein Arm den deinen zärtlich drückte
Und ich lächelnd von versagten Blüten
Im Vorbeigehn dir die schönste pflückte!
War die Welt so still und heilig, Lucie,
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Und die Burschen überm Wasser sangen,
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Von Sankt Michael die Glocken klangen,
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Und wir lächelten und schwiegen, Lucie.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.8 KB)

Details zum Gedicht „Michaelskirchplatz“

Autor
Carl Busse
Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
73
Entstehungsjahr
1872 - 1918
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Michaelskirchplatz“ wurde von Carl Busse verfasst, einem Dichter, der in der Zeit der Jahrhundertwende von 19. zum 20. Jahrhundert aktiv war. Es ist ein Liebesgedicht, voll von Gefühlen und romantischen Beschreibungen.

Beim ersten Lesen fällt das ruhige und sinnliche Bild auf, das Busse mit seinen Worten malt. Es bietet eine Momentaufnahme zwischen zwei Liebenden in einer anmutigen und idyllischen Umgebung.

Der Inhalt des Gedichts erzählt eine einfache Geschichte: das lyrische Ich und seine Geliebte Lucie verbringen einen liebevollen Abend zusammen. Sie spazieren entlang einer Uferpromenade, umgeben von Abendschwärmern, Schifferknechten, die auf Kähnen singen, und dem Klang der Glocken der Sankt Michaelskirche. Sie genießen gemeinsam den Moment, indem sie hauptsächlich schweigen und lächeln. Das lyrische Ich drückt seine Liebe und Zuneigung aus, indem es Lucie den Arm drückt und ihr eine Blume pflückt.

Formal besteht das Gedicht aus einer Strophe mit zwölf Versen, wobei der Reim im Schema ABAB CCDDee angeordnet ist, was ihm einen beruhigenden, fast singenden Rhythmus verleiht. Die Sprache ist schlicht und einfach, aber dennoch voller schöner, bildlicher Ausdrücke wie „Von den Kähnen sangen Schifferknechte“ oder „Und ich lächelnd von versagten Blüten / Im Vorbeigehn dir die schönste pflückte“. Die Verwendung des Namens „Lucie“ verleiht dem Gedicht eine persönliche und intime Note.

Abschließend lässt sich sagen, dass Busse mit „Michaelskirchplatz“ ein zartes Gedicht der Liebe und des geteilten Glücks geschrieben hat. Es ermöglicht dem Leser, sich einen Augenblick der Ruhe und Zufriedenheit in einer Welt vorzustellen, die ansonsten voller Lärm und Hektik ist.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Michaelskirchplatz“ stammt aus der Feder von Carl Busse. Geboren wurde Busse im Jahr 1872 in Gummersbach. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1888 und 1918. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zu. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das vorliegende Gedicht umfasst 73 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Carl Busse sind „Meeresleuchten“, „Heilige Not“ und „Meergesicht“. Zum Autor des Gedichtes „Michaelskirchplatz“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 24 Gedichte vor.

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