Gang durch die Nacht von Karl Henckell

Durch hohe Wiesen gehen
In lauer Sommernacht,
Von linder Lüfte Wehen
Umatmet liebesacht ...
 
Der Himmel halb verhüllet,
Fern schwacher Silberschein
Die müde Seele füllet
Ein süßes Stillesein.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Gang durch die Nacht“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
27
Entstehungsjahr
1864 - 1929
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Zunächst einmal handelt es sich bei dem Autor, Karl Henckell, um einen deutschen Sozialisten und Dichter, der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und bis in das frühe 20. Jahrhundert hinein lebte und schrieb. Als linearen Ausdruck subjektiver Eindrücke stellen seine Gedichte oftmals eine bildreiche, emotionale Sichtweise auf das Leben und die Welt dar.

Beim ersten Lesen hinterlässt das Gedicht „Gang durch die Nacht“ den Eindruck von Ruhe und friedlicher Stille. Es vermittelt den Eindruck einer späten, zeitstillstehenden Sommernacht und die Traumhaftigkeit von Landschaft und Natur.

Inhaltlich erzählt das lyrische Ich von seinem Gang durch hohe Wiesen in einer lauen Sommernacht. Während des Spaziergangs wird es von milden Lüften umweht, was eine stille Liebesacht suggeriert. In der zweiten Strophe ist der Himmel halb verhüllt und ein ferner, schwacher Silberschein erfüllt die müde Seele des lyrischen Ichs mit süßer Stille. Hier wird durch die Poesie eine tiefe Verbindung zur Natur und zu sich selbst offenbart.

Hinsichtlich der Form besteht das Gedicht aus zwei Strophen, die jeweils vier Verse haben. Der Reim in diesem Gedicht ist von Vers zu Vers verschieden; es scheint kein bestimmtes Reimschema zu geben. Es ist eher in einen freien, emotional reicheren Stil geschrieben.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt, dennoch kraftvoll und eindringlich. Es wird die Lust am Gehen und am intensiven Erleben der Natur offenbart. Die Worte „hohe Wiesen“, „lauer Sommernacht“ und „linder Lüfte Wehen“ weisen auf eine tief empfundene Wertschätzung für die natürliche Welt hin. Die Ausdrücke „Umatmet liebesacht“, „süßes Stillesein“ und „müde Seele“ vermitteln den Eindruck von Zärtlichkeit, Ruhe und tiefer innerer Frieden.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Karl Henckells „Gang durch die Nacht“ eine sehr ruhige, aber tiefe Wertschätzung und Verbindung zur Natur ausdrückt. Es zeigt eine friedliche Stimmung und vermittelt gleichzeitig das Gefühl von innerem Frieden und Stille.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Gang durch die Nacht“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Karl Henckell. Geboren wurde Henckell im Jahr 1864 in Hannover. In der Zeit von 1880 bis 1929 ist das Gedicht entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 27 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Karl Henckell ist auch der Autor für Gedichte wie „Der rote Vogel“, „Die Dirne“ und „Die Engelmacherin“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Gang durch die Nacht“ weitere 21 Gedichte vor.

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