In die Ferne von Hedwig Lachmann

Die Mondsichel mit dem Abendstern
An dunkler Himmelswölbung tief und fern
 
Das Leben am Gestade, wo ihr treibt,
Fließt sachter, bis nur ein Erinnern bleibt.
 
Seefahrer ihr, an Bord der Mitternacht,
Vor Anker nun auf eurer Wanderwacht!
 
Seefahrer um den Pol der Ewigkeit
Im Kreis von Dunkelheit zu Dunkelheit!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „In die Ferne“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
1865 - 1918
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „In die Ferne“ wurde von der Dichterin Hedwig Lachmann geschrieben, die von 1865 bis 1918 lebte. Lachmann war eine wichtige Persönlichkeit der literarischen Szene um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert, also des Fin de Siècle.

Beim ersten Lesen fällt der Leser sofort in eine stimmungsvolle, nachtdunkle Atmosphäre. Das lyrische Ich teilt einen meditativen Moment, in dem es in die Ferne blickt, hinauf zum Nachthimmel und sich in eine Art mystischen Gedankenfluss verfällt, der zu einer tieferen Reflexion anregt.

Inhaltlich betrachtet das Gedicht die Mondsichel und den Abendstern in der Dunkelheit des Himmels und vergleicht auf metaphorischer Ebene das Leben mit einem Schiff, das auf dem Meer segelt und schließlich vor Anker geht - ein starker Hinweis auf die Vergänglichkeit des Lebens. Die Assoziation von Menschen als 'Seefahrer' deutet darauf hin, dass das lyrische Ich das Leben als eine Reise ansieht, die letztendlich im Dunkel endet, was möglicherweise den Tod symbolisiert.

Formal besteht das Gedicht aus vier Strophen mit jeweils zwei Versen. Dies ist eine eher unkonventionelle Form, was die Einzigartigkeit und Kreativität der Dichterin hervorhebt. Die Sprache ist bildreich und erzeugt stark visuelle und sinnliche Bilder. Der Text ist eher schlicht und der Rhythmus fließend, was das Lesen angenehm macht und das Nachdenken über die tiefgründigen Aussagen des Textes erleichtert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „In die Ferne“ ein introspektives Werk ist, das grundlegende Fragen des Lebens und des Todes mit poetischer Subtilität und Schönheit behandelt. Hedwig Lachmann nutzt die Nacht und das Bild des Segelschiffs auf dem Ozean, um ihre Gedanken zur Vergänglichkeit und der Endlichkeit des menschlichen Lebens auszudrücken.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „In die Ferne“ der Autorin Hedwig Lachmann. Geboren wurde Lachmann im Jahr 1865 in Stolp, Pommern (Polen). Zwischen den Jahren 1881 und 1918 ist das Gedicht entstanden. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten der Autorin kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zugeordnet werden. Die Angaben zur Epoche prüfe bitte vor Verwendung auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich die Literaturepochen zeitlich teilweise überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung fehleranfällig. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 4 Strophen und umfasst dabei 49 Worte. Die Dichterin Hedwig Lachmann ist auch die Autorin für Gedichte wie „Am Abend“. Zur Autorin des Gedichtes „In die Ferne“ haben wir auf abi-pur.de keine weiteren Gedichte veröffentlicht.

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