Der Betrug von Christian Felix Weiße

Ich trink, und oft betrink ich mich,
Mein Mädchen, auf dein Wohlergehen!
Da solltest du den Vater Bacchus sehen:
Er denkt, und brüstet sich,
Es sey blos ihm zum Trost geschehen.
 
Der gute Narr! er brüste sich,
Frohlocke gegen seine Brüder!
Ich sag es dir, doch sag es ihm nicht wieder!
Aus Liebe nur für dich,
10 
Trink ich, trink ich mich öfters nieder.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Der Betrug“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
10
Anzahl Wörter
63
Entstehungsjahr
1758
Epoche
Aufklärung

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Betrug“ wurde von Christian Felix Weiße verfasst, der von 1726 bis 1804 lebte. Aufgrund des Lebensdatums des Autors kann das Gedicht in die Epoche der Aufklärung eingeordnet werden.

Der erste Eindruck des Gedichtes ist heiter und gesellig, es transportiert eine Atmosphäre des Beisammenseins und des Trinkens. Gleichzeitig enthält es jedoch einen Unterton der Täuschung und des Geheimnisses.

Inhaltlich geht es in dem Gedicht um das lyrische Ich, das zum Wohlergehen seiner Geliebten trinkt und dabei oft betrunken wird. In der ersten Strophe meint es jedoch, dass der Gott des Weins, Bacchus, denkt, es würde nur zu seinem (Bacchus') Trost getrunken. In der zweiten Strophe bezeichnet das lyrische Ich Bacchus als „guten Narren“ und teilt seiner Geliebten mit, dass es tatsächlich aus Liebe zu ihr trinkt, bittet sie aber, dies Bacchus nicht zu verraten. Das lyrische Ich gibt also vor, aus einem Grund zu trinken, während es in Wirklichkeit aus einem ganz anderen Grund trinkt. Damit ist der Titel „Der Betrug“ treffend gewählt.

Die Form des Gedichtes ist einfach gehalten, mit jeweils fünf Versen pro Strophe. Die Sprache ist direkt und unkompliziert, es werden keine metaphorischen oder bildlichen Ausdrücke verwendet. Stattdessen verwendet das lyrische Ich eine einfache, direkte Sprache, um seine Gedanken und Gefühle unverblümt zum Ausdruck zu bringen. Dies spiegelt möglicherweise die nüchterne, rationale Haltung der Aufklärung wider.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Der Betrug“ ein direktes, unprätentiöses Gedicht ist, das die Themen Trinken, Liebe und Täuschung auf eine leichte, humorvolle Weise behandelt. Es zeigt, wie das lyrische Ich mit einer Alltagssituation umgeht und dabei eine humorvolle und leicht provokative Haltung einnimmt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der Betrug“ des Autors Christian Felix Weiße. 1726 wurde Weiße in Annaberg geboren. Entstanden ist das Gedicht im Jahr 1758. Der Erscheinungsort ist Leipzig. Die Entstehungszeit des Gedichtes bzw. die Lebensdaten des Autors lassen eine Zuordnung zur Epoche Aufklärung zu. Bei Weiße handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das Gedicht besteht aus 10 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 63 Worte. Der Dichter Christian Felix Weiße ist auch der Autor für Gedichte wie „Cephalus und Aurore“, „Chloe“ und „Chloe im Bade“. Zum Autor des Gedichtes „Der Betrug“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 100 Gedichte vor.

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