Vorfrühling von Ferdinand Ernst Albert Avenarius

Verloren im Raume
Ein erster Vogelruf.
 
Doch schwer hinschnaubend
Durchs dampfende Marschland
Mit dem Eisen durchwühlt's
Der gwaltige Stier.
Und festen Tritts hinter ihm
Schreitet der Mensch,
Die Körner schleudernd,
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Wo auseinander
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Mit schwarzroten Wellen
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Schäumt der Grund.
 
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Regenschwanger
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Der Himmel darüber,
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Breit lagernd
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In schlafender Kraft.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Vorfrühling“

Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
47
Entstehungsjahr
1856 - 1923
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Vorfrühling“ wurde von Ferdinand Avenarius verfasst. Der Autor lebte von 1856 bis 1923, daher lässt sich das Gedicht in die Epoche des Realismus einordnen.

Auf den ersten Eindruck wirkt das Gedicht ruhig und nachdenklich, jedoch auch intensiv und kraftvoll.

Inhaltlich beschreibt es eine Szene zu Beginn des Frühlings. Der erste Vers stellt einen „ersten Vogelruf“ in den Mittelpunkt und gibt somit einen Hinweis auf das Erwachen der Natur nach dem Winter. Die zweite Strophe wirkt sehr dynamisch und erzählt von menschlicher Aktivität: Ein Mensch geht hinter einem Pflug, der von einem starken Stier gezogen wird. Sie säen Körner in die aufgewühlte Erde. Die dritte Strophe schließt die Szenerie mit der Beschreibung eines bevorstehenden Regens ab, der die Saat zum Keimen bringen wird und damit das erwachende Leben des Frühlings symbolisiert.

Die Aussage des lyrischen Ichs weist auf den ewigen Kreislauf des Lebens hin und betont dabei die Harmonie zwischen Mensch und Natur. Der Mensch verschmilzt hier förmlich mit der Landschaft, er gehört zu ihr und nimmt aktiv am Zyklus der Natur teil.

Formal besteht das Gedicht aus drei Strophen ungleicher Länge. Die erste Strophe besteht nur aus zwei Versen, die zweite aus zehn und die dritte aus vier. Das entspricht keiner gängigen Form und lässt auf eine freie Form schließen. Der sprachliche Stil des Gedichts wirkt klar und konkret, was typisch für die Epoche des Realismus ist. Die Bilder, die der Autor malt, sind realistisch und detailliert und erzeugen eine eindrückliche Atmosphäre.

Die Sprache ist einfach und direkt. Es werden vor allem Verben und Substantive verwendet, was der Sprache eine deutliche, bildhafte Kraft verleiht. Das Gedicht zeichnet sich durch einen starken Rhythmus aus, der die beschriebenen Handlungen und Naturerscheinungen nachvollziehbar und lebendig macht.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Vorfrühling“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Ferdinand Ernst Albert Avenarius. Im Jahr 1856 wurde Avenarius in Berlin geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1872 und 1923. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das vorliegende Gedicht umfasst 47 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 16 Versen. Die Gedichte „Wolken im Licht“, „Mondaufgang“ und „Erwachen“ sind weitere Werke des Autors Ferdinand Ernst Albert Avenarius. Zum Autor des Gedichtes „Vorfrühling“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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