Neid von Paul Barsch

Still hockt vor seiner Schwelle
Ein müder Bauersmann,
Ein wandernder Geselle
Blickt ihn neidisch an.
 
?Ach, wer's doch auch so hätte!"
Er denkt es wehmutvoll,
?Noch winkt mir keine Stätte,
Wo ich heut rasten soll."
 
Der Bauer in seinem Grolle
10 
Sinnt: ?Schlecht ist das bestellt.
11 
Ich quäl mich an der Scholle,
12 
Der Lump besitzt die Welt!"
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Neid“

Autor
Paul Barsch
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
56
Entstehungsjahr
1860 - 1931
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Neid“ stammt von dem Autor Paul Barsch. Barsch wurde am 16. März 1860 geboren und verstarb am 3. August 1931, weshalb das Werk zeitlich in das späte 19. bzw. frühe 20. Jahrhundert einzuordnen ist.

Auf den ersten Eindruck geht es in dem Gedicht um zwei unterschiedliche Charaktere und deren Sichtweisen: auf der einen Seite ein müder Bauernmann, der am Rande seiner Besitztümer steht, auf der anderen Seite ein wandernder Geselle, der ihn neidisch betrachtet.

Der Inhalt des Gedichtes wird im Wesentlichen durch die Gedanken der beiden Figuren näher ausgeleuchtet. Der wandernde Geselle sehnt sich nach einer Stätte und Beständigkeit, während der Bauer, obwohl er ein Zuhause hat, mit Unzufriedenheit und Missgunst auf sein hartes Leben blickt. Das kommuniziert die beiderseitige Unzufriedenheit und den Neid auf das, was der jeweils andere besitzt. Es geht dabei um den Kontrast von Unbehaustsein und Sesshaftigkeit, um Freiheit und feste Bindung an einen Ort.

In Bezug auf die Form des Gedichts fällt auf, dass es in vierzeiligen Strophen verfasst ist. Die Sprache des Gedichtes ist einfach und direkt, ohne besondere rhetorische Mittel oder Metaphern. Dementsprechend wird die Botschaft ohne Umschweife überbracht, was ein starkes Bild der beiden Charaktere und ihrer Lebensumstände zeichnet.

Zusammenfassend kann man sagen, dass das Gedicht „Neid“ von Paul Barsch den Kontrast von Unzufriedenheit und Begehren, Sesshaftigkeit und Nomadentum aufzeigt. Es zeigt den menschlichen Trieb, immer nach dem zu streben, was man nicht hat und wirft dabei einen kritischen Blick auf die menschliche Natur.

Weitere Informationen

Paul Barsch ist der Autor des Gedichtes „Neid“. Im Jahr 1860 wurde Barsch in Jasienica Dolna (Niederhermsdorf), Schlesien geboren. Zwischen den Jahren 1876 und 1931 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 12 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 56 Worte. Paul Barsch ist auch der Autor für Gedichte wie „Mittag“ und „Der alte Friedhof“. Zum Autor des Gedichtes „Neid“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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