Ergebung in Gott und Welt von Max Bewer

So still und weltergeben
Ich trat in dieses Leben
Auf Dein geheim Gebot,
So still und gottergeben
Will ich auch ohne Beben
Erwarten meinen Tod.
 
Ob heute oder morgen,
Ich will darum nicht sorgen,
Die Stunde ist mir gleich;
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Ob hier ich bin, ob dorten,
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Ich bin ja aller Orten
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In meines Schöpfers Reich.
 
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Und rufst du mich zum Gehen,
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Mag wie ein Traum verwehen
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Das Glück, das ich erstritt;
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Du läßt in Himmelsräumen
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Ja still mich auch verträumen,
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Was ich auf Erden litt.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Ergebung in Gott und Welt“

Autor
Max Bewer
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
18
Anzahl Wörter
84
Entstehungsjahr
1861 - 1921
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Ergebung in Gott und Welt“ stammt von dem Autor Max Bewer, welcher im 19. und frühen 20. Jahrhundert tätig war. Auf den ersten Blick erweckt es den Eindruck von tiefer Seelenruhe und Glaubensstärke. Es geht um die Vorstellung des lyrischen Ichs, dass das Leben und der Tod von einem höheren Wesen, Gott, geleitet werden.

Inhaltlich zeigt das Gedicht, dass der Sprecher sein anfängliches Leben und den bevorstehenden Tod mit großer Gelassenheit betrachtet. Er akzeptiert diese als Teil des göttlichen Plans und ist nicht beunruhigt über das Unbekannte oder Ungewisse. Ob er heute oder morgen stirbt, wo er sich befindet, ihn umgibt stets das Reich seines Schöpfers. In der dritten Strophe betont er, dass, selbst wenn sein irdisches Glück verschwindet, er im Himmel noch Frieden und Ruhe finden wird.

In Bezug auf Form und Sprache ist das Gedicht in drei Strophen mit jeweils sechs Versen unterteilt. Die verwendete Sprache ist schlicht und verständlich, aber dennoch sehr bedeutungsvoll. Die Worte erzeugen ein Bild der ruhigen Akzeptanz des Lebens und des Todes. Es verwendet metaphorische Redewendungen, um das Konzept zu untermauern, dass wir in Gottes Reich sind, unabhängig davon, wo wir uns befinden. Die Konstruktion des Gedichts betont die Passivität und Ruhe des lyrischen Ichs, die seine tiefgreifende Spiritualität und seinen Glauben an eine höhere Macht widerspiegelt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Gedicht eine tiefe Ergebenheit in das Schicksal widerspiegelt, die auf einem starken Glauben an Gott und das Jenseits beruht. Es zeigt eine bemerkenswerte Akzeptanz des Unbekannten und des Unvermeidlichen mit großer Ruhe und Gelassenheit.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ergebung in Gott und Welt“ des Autors Max Bewer. Der Autor Max Bewer wurde 1861 in Düsseldorf geboren. Zwischen den Jahren 1877 und 1921 ist das Gedicht entstanden. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zuordnen. Bei Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit der Zuordnung. Die Auswahl der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und muss daher nicht unbedingt richtig sein. Das Gedicht besteht aus 18 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 84 Worte. Weitere Werke des Dichters Max Bewer sind „Spruch“, „Komm doch wieder“ und „Entschlummerung“. Zum Autor des Gedichtes „Ergebung in Gott und Welt“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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