Grabschrift für meinen Vater von Otto Julius Bierbaum

Ein Herz, das viel gelitten,
Ein Mund, der gern gelacht,
Ein Kämpfer, der gestritten
Mit böser Übermacht,
Ein Mann mit regen Händen
Ein guter, treuer Mann:
Wohl dem, der wie er enden
Mit reiner Seele kann.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Grabschrift für meinen Vater“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
36
Entstehungsjahr
1865 - 1910
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Grabschrift für meinen Vater“ wurde von Otto Julius Bierbaum verfasst, einem deutschen Schriftsteller, der zwischen 1865 und 1910 lebte. Seine Schaffenszeit deckt sich hauptsächlich mit dem fin de siècle, einer literarischen Epoche, die gegen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts angesiedelt ist.

Beim ersten Eindruck wirkt das Gedicht ehrenvoll und respektvoll gegenüber dem verstorbenen Vater. Der Autor erscheint emotional bewegt und in der Absicht, ein würdiges Andenken an seinen Vater festzuhalten.

Einfach gesagt, beschreibt das Gedicht einen Mann, der viel in seinem Leben durchgemacht hat („Ein Herz, das viel gelitten“), der aber auch Freude kannte („Ein Mund, der gern gelacht“). Der Vater wird weiterhin als Kämpfer dargestellt („Ein Kämpfer, der gestritten / Mit böser Übermacht“), also jemand, der mutig Herausforderungen angegangen ist, und als aktiver Mensch („Ein Mann mit regen Händen“), was auf seinen Fleiß und seine Bemühungen hinweist. Zuletzt wird er als gut und treu bezeichnet und das Gedicht schließt damit, dass es eine Ehre wäre, so sterben zu können, wie er es getan hat („Wohl dem, der wie er enden / Mit reiner Seele kann“).

Formal besteht das Gedicht aus einer einzigen achtsilbigen Strophe. Die Silbenanzahl pro Vers ist gleich, was eine stabile, gleichmäßige Struktur schafft. Die einfache und klare Sprache verstärkt den Eindruck eines ehrlichen, echten Gedenkens. Es zeigt eine geradlinige, respektvolle Würdigung der Eigenschaften und des Charakters des Vaters. Der Reim (ababcdcd) unterstreicht den ruhigen Rhythmus der Verse und die Bildsprache erzeugt eine gefühlvolle, respektvolle Stimmung.

Insgesamt handelt es sich um ein Gedicht, das die verdienstvollen Eigenschaften und den Charakter des Vaters hervorhebt. Bierbaum erscheint als liebevoller Sohn, der seinen Vater trotz dessen Schwierigkeiten und Kämpfe schätzt und ehrt.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Grabschrift für meinen Vater“ des Autors Otto Julius Bierbaum. Geboren wurde Bierbaum im Jahr 1865 in Grünberg in Niederschlesien. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1881 und 1910. Aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne oder Expressionismus zugeordnet werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das 36 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit nur einer Strophe. Weitere bekannte Gedichte des Autors Otto Julius Bierbaum sind „Reimkarussell“, „Als die Kerze verlosch“ und „Die Eulen schrein“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Grabschrift für meinen Vater“ weitere 354 Gedichte vor.

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