Die Wolken, die abendroten von Karl August Bleibtreu

Die Wolken, die abendroten,
In Würde wandeln und ziehn,
Wie Geister großer Toten
In Purpur und Hermelin.
Die Stürme in wildem Gedränge
Psalmieren durch ächzende Ried,
Uralte Leichengesänge,
Vergänglichkeit, dein Lied.
Arbeitsblatt zum Gedicht
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Details zum Gedicht „Die Wolken, die abendroten“

Anzahl Strophen
1
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
31
Entstehungsjahr
1859 - 1928
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Die Wolken, die abendroten“ wurde von Karl August Bleibtreu verfasst, einem deutschen Schriftsteller, der von 1859 bis 1928 lebte. Wenn man das Lebensdaten des Autors betrachtet, lässt sich das Gedicht zeitlich in die Epoche des Naturalismus einordnen.

Das Gedicht macht trotz seiner Kürze einen starken ersten Eindruck. Es ist mit tiefer Melancholie gefärbt und beschäftigt sich mit dem Thema der Vergänglichkeit, was durch die Diskussion über Sterben und Tod hervorgehoben wird.

Das lyrische Ich scheint die Umwelt, vor allem die Natur, als Spiegelbild der Vergänglichkeit zu sehen. Die Wolken, die majestätisch im Abendrot wandeln, werden mit großen verstorbenen Geistern verglichen. Der Sturm der durch das Schilf weht wird als eine Art Totengesang interpretiert. Das Gedicht endet mit einer schlichten Anrede an die Vergänglichkeit und erweckt den Eindruck, dass das lyrische Ich eine tief verwurzelte Resignation gegenüber der unausweichlichen Vergänglichkeit des Lebens empfindet

Bleibtreuwendet im Gedicht bildstarke, symbolträchtige Worte an, wodurch die Visualisierungen umso starker wirken. Die Sprache ist reich und bildhaft, und gibt den Hörer/Leser einen Eindruck von Ehrfurcht und Erhabenheit. Einige Worte wie „ächzende Ried“ oder „uralte Leichengesänge“ haben dunkle, melancholische Konnotationen. In Bezug auf die Form des Gedichts besteht es aus einer einzigen Strophe mit acht Versen. Die strenge, übersichtliche Form verleiht dem Gedicht eine zusätzliche Würde und Schwerkraft.

Insgesamt betrachtet, scheint das Gedicht eine reflektierende Betrachtung über Vergänglichkeit und Tod zu sein. Es zeigt die Schönheit und Würde dieser Konzepte und hebt hervor, dass diese unvermeidlichen Prozesse Teil des natürlichen Zyklus des Lebens sind.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Die Wolken, die abendroten“ des Autors Karl August Bleibtreu. Geboren wurde Bleibtreu im Jahr 1859 in Berlin. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1875 und 1928. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus, Avantgarde / Dadaismus oder Literatur der Weimarer Republik / Neue Sachlichkeit zugeordnet werden. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 31 Wörter. Es baut sich aus nur einer Strophe auf und besteht aus 8 Versen. Ein weiteres Werk des Dichters Karl August Bleibtreu ist „Bitte“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Die Wolken, die abendroten“ keine weiteren Gedichte vor.

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