Zukunft von Carl Busse

Augen, die noch nicht sehen,
Werden mein Grab einst blühen sehn;
Füße, die noch nicht gehen,
Werden daran vorübergehn.
 
Lippen, die noch nicht lachen,
Werden sich öffnen im Sonnenschein,
Herzen, die noch nicht wachen,
Werden schlagen und fröhlich sein;
 
Werden dem Leben sich schenken,
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Schenken der seligen Stunde sich,
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Und werden der Toten so wenig gedenken
12 
Wie einstmals ich!
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.7 KB)

Details zum Gedicht „Zukunft“

Autor
Carl Busse
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
12
Anzahl Wörter
59
Entstehungsjahr
1872 - 1918
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Dieses Gedicht wurde von Carl Busse geschrieben, einem deutschen Dichter, der von 1872 bis 1918 lebte. Er gehörte zur literarischen Strömung des Naturalismus und Symbolismus und setzte sich häufig mit Mensch und Natur auseinander.

Bei der ersten Begegnung erscheint das Gedicht auf den ersten Blick recht düster, und erzeugt beim Leser eine melancholische Stimmung. Im Mittelpunkt des Gedichts steht die zeitliche Begrenzung eines menschlichen Lebens und die Fähigkeit der Welt, sich fortlaufend zu erneuern.

Inhaltlich beschäftigt sich das lyrische Ich mit dem Prozess des Lebens und des Sterbens. Es wird eine Aussicht auf die Zukunft formuliert, die Betonung auf Tod und Vergänglichkeit liegt. Das lyrische Ich erzählt davon, dass es sterben wird und an diesem Grab neue Menschen vorbeigehen werden, die nicht wissen, wer er war. Dennoch werden sie das Leben genießen, lachen und lieben, unabhängig davon, dass sie an seinem Grab vorbeigehen. Er betont, dass sie ebenso wenig an die Toten denken werden, wie er selbst es in seiner Vergangenheit getan hat.

Die Sprache des Gedichts ist einfach und direkt. Busse verwendet viele Metaphern und Symbole, wobei er sich auf Sinneseindrücke, wie Sehen oder Gehen, konzentriert, um seine Botschaft zu vermitteln.

Die Form des Gedichts besteht aus drei Strophen, jede mit vier Versen. Es gibt ein regelmäßiges metrisches Muster und das Reimschema ist in jeder Strophe abcb. Diese klare und einfache Struktur unterstützt die klare und direkte Aussage des Gedichts.

Zusammenfassend geht es in diesem Gedicht darum, die Vergänglichkeit des Lebens zu akzeptieren und die Kontinuität des Lebens trotz des Todes zu feiern. Es erinnert daran, dass das Leben weitergeht, ungeachtet des individuellen Daseins.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Zukunft“ stammt aus der Feder von Carl Busse. Der Autor Carl Busse wurde 1872 in Gummersbach geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1888 und 1918. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus zuordnen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das vorliegende Gedicht umfasst 59 Wörter. Es baut sich aus 3 Strophen auf und besteht aus 12 Versen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Carl Busse sind „Heidebild“, „Deutsche Weihnacht 1914“ und „Der Sternseher“. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Zukunft“ weitere 24 Gedichte vor.

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