Herbstbeginn von Carl Busse
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So will sich rings auf all die Blüten betten |
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Herbstbraune Ruh', |
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Wildgänse ziehn in langen weißen Ketten |
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Dem Süden zu. |
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Mir ist zu Sinn, als müßt' auch ich jetzt wandern |
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Von Ort zu Ort, |
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Nach meiner Heimat, einer ewigen, andern, |
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Weitfort, weitfort ... |
Details zum Gedicht „Herbstbeginn“
Carl Busse
2
8
42
1872 - 1918
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Herbstbeginn“ wurde von Carl Busse verfasst, einem deutschen Dichter, der von 1872 bis 1918 lebte. Daher kann das Gedicht in das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert eingeordnet werden, eine Zeit, die allgemein als Fin de Siècle oder Jahrhundertwende bezeichnet wird.
Auf den ersten Blick strahlt das Gedicht eine Art melancholische Ruhe aus, die typisch für die Herbstzeit ist. Der Autor beschreibt die Veränderung der Jahreszeit und die Auswirkung, die diese Veränderung auf ihn hat.
Inhaltlich setzt sich das Ich in dem Gedicht mit dem beginnenden Herbst und dem Gefühl der Veränderung auseinander. Es schafft eine visuelle Landschaft, in der sich „herbstbraune Ruh'“ auf die Blüten legt und Wildgänse in „langen weißen Ketten“ gen Süden ziehen. Im zweiten Teil des Gedichts wird das lyrische Ich persönlich und gesteht, dass es sich genauso fühlt, als müsste es von Ort zu Ort ziehen, hin zur „ewigen Heimat“. Es scheint das Bedürfnis zu haben, sich von dem Ort zu entfernen, an dem es sich gerade befindet.
Die Aussage, die das lyrische Ich durch das Gedicht vermittelt, könnte als eine metaphorische Darstellung von Veränderung und Sehnsucht interpretiert werden. Wie die Jahreszeiten sich verändern, so verändern sich auch die Gefühle und Umstände des lyrischen Ichs. Und ebenso wie die Wildgänse sich auf den Weg zu neuen Orten machen, so fühlt auch das lyrische Ich den Drang, seine aktuelle Lebenssituation zu verlassen und etwas Neues zu suchen – eventuell ist es ein Sinnbild für den Wunsch nach Rückkehr oder Wandlung.
In Form und Sprache ist das Gedicht schlicht gehalten. Es besteht aus zwei Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist bildhaft und die Metapher der wandernden Wildgänse wird gekonnt eingesetzt, um das Gefühl der Sehnsucht und der Wanderschaft zu vermitteln. Die wiederholte Phrase „Weitfort, weitfort ...“ am Ende des Gedichts könnte als Ausdruck der Sehnsucht des lyrischen Ichs nach Veränderung und Freiheit interpretiert werden.
Weitere Informationen
Das Gedicht „Herbstbeginn“ stammt aus der Feder von Carl Busse. Im Jahr 1872 wurde Busse in Gummersbach geboren. Das Gedicht ist in der Zeit von 1888 bis 1918 entstanden. Eine Zuordnung des Gedichtes zu den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne, Expressionismus oder Avantgarde / Dadaismus kann aufgrund der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. der Lebensdaten des Autors vorgenommen werden. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben zur Epoche bei Verwendung. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Das Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 42 Worte. Weitere Werke des Dichters Carl Busse sind „Meergesicht“, „An mein Kind“ und „Lieber Name“. Zum Autor des Gedichtes „Herbstbeginn“ haben wir auf abi-pur.de weitere 24 Gedichte veröffentlicht.
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Zum Autor Carl Busse sind auf abi-pur.de 24 Dokumente veröffentlicht. Alle Gedichte finden sich auf der Übersichtsseite des Autors.
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