Im Walde von Ada Christen

So groß, so still,
So feierlich,
Ragen die Bäume empor;
Nicht Menschenlaut
Noch Vogellied
Dringt an mein Ohr ...
 
Leises Summen
Hoch oben zieht!
In der klaren Luft,
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Lichtgrüner Schein
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Liegt auf dem Moos
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Und würziger Nadelduft:
 
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Als wäre aus der lauten Welt
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Aller Friede hergezogen
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Und flösse sacht durch dieses Tal
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In weichen sanften Wogen,
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Und flösse sacht und sonder Schall
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Durch ruhelose Herzen,
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So hehr, so ernst, so feierlich,
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Fortspülend alle Schmerzen.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24.2 KB)

Details zum Gedicht „Im Walde“

Autor
Ada Christen
Anzahl Strophen
3
Anzahl Verse
20
Anzahl Wörter
73
Entstehungsjahr
1839 - 1901
Epoche
Realismus,
Naturalismus,
Moderne

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Im Walde“ wurde von der österreichischen Dichterin Ada Christen verfasst, die im 19. Jahrhundert lebte und schrieb. Folglich lässt sich dieses Gedicht in der Epoche des Realismus zeitlich einordnen.

Auf den ersten Blick vermittelt das Gedicht eine ruhige, kontemplative Stimmung, in der das lyrische Ich die Natur, insbesondere den Wald, betrachtet und beschreibt.

Inhaltlich geht es im Gedicht um die Wahrnehmung des lyrischen Ichs einerseits der Stille und Majestät des Waldes und andererseits der unverbundenen Naturgeräusche und -gerüche. Der Wald wird als ein Ort dargestellt, an dem der Lärm und Stress der „lauten Welt“ abwesend ist und Frieden in „weichen sanften Wogen“ durch das Tal und „durch ruhelose Herzen“ fließt. Dabei spielt das lyrische Ich auf die therapeutische Wirkung der Natur an, die in der Lage ist, „alle Schmerzen“ fortzuspülen.

Hinsichtlich seiner Form besteht das Gedicht aus drei Strophen mit einer wechselnden Anzahl von Versen. Die zweite und dritte Strophe enden jeweils auf einem Reim, wobei die dritte Strophe einen eigenen Reimschema zeigt. Die Sprache des Gedichts ist relativ einfach und klar, was die Lesbarkeit erhöht.

In „Im Walde“ nutzt Ada Christen bildhafte Sprache, um die Atmosphäre des Waldes und die Emotionen des lyrischen Ichs intensiv darzustellen. Die sinnlichen Wahrnehmungen werden durch Metaphern wie „würziger Nadelduft“ und „Lichtgrüner Schein“ auf dem Moos lebendig gemacht. Zudem ist die Verwendung des Kontrastes zwischen der „lauten Welt“ und dem friedlichen Wald bemerkenswert, durch die die stadtmüde Seele ihren inneren Frieden im Wald finden kann. Somit offenbart das Gedicht die tiefe Naturverbundenheit des lyrischen Ichs und seine Sehnsucht nach Ruhe und Frieden.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Im Walde“ der Autorin Ada Christen. Christen wurde im Jahr 1839 in Wien geboren. Im Zeitraum zwischen 1855 und 1901 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten der Autorin her den Epochen Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Richtigkeit der Epochen sollte vor Verwendung geprüft werden. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen. Da es keine starren zeitlichen Grenzen bei der Epochenbestimmung gibt, können hierbei Fehler entstehen. Das Gedicht besteht aus 20 Versen mit insgesamt 3 Strophen und umfasst dabei 73 Worte. Die Dichterin Ada Christen ist auch die Autorin für Gedichte wie „Belle Helène!“, „Biedere Hausfrauen“ und „Daheim“. Auf abi-pur.de liegen zur Autorin des Gedichtes „Im Walde“ weitere 81 Gedichte vor.

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