Ich geh vorbei am Gotteshaus von Ludwig Eichrodt

Ich geh vorbei am Gotteshaus,
Darin ich lang nicht war,
Kein Orgellärm, kein Glockenbraus,
Und schweigen wunderbar.
 
Es ist ein Abend freundlich lind,
Die Winde schlummern all,
Wenn auch die Lüfte stille sind,
Vernehm ich innern Schall.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.6 KB)

Details zum Gedicht „Ich geh vorbei am Gotteshaus“

Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
8
Anzahl Wörter
37
Entstehungsjahr
1827 - 1892
Epoche
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz,
Realismus

Gedicht-Analyse

Das vorliegende Gedicht stammt von Ludwig Eichrodt, einem deutschen Dichter und Schriftsteller, der im 19. Jahrhundert gelebt hat - genauer gesagt von 1827 bis 1892.

Auf den ersten Eindruck wirkt dieses Gedicht sehr ruhig und nachdenklich, vielleicht sogar etwas melancholisch. Es scheint sich um eine reflektierte Betrachtung des lyrischen Ichs auf seine Beziehung zu Gott und Religion zu handeln.

Inhaltlich geht das lyrische Ich an einem Gotteshaus vorbei, in dem es schon lange nicht mehr war. Es schildert die äußere und innere Stille, die es wahrnimmt. Im zweiten Teil des Gedichts wird ein ruhiger, stiller Abend beschrieben. Trotz der äußeren Ruhe vernimmt das lyrische Ich einen inneren Schall, was auf innerliche Unruhe oder ein inneres Ringen hinweisen könnte.

Die Aussage des lyrischen Ichs könnte eine Reflektion seiner eigenen Beziehung zur Religion oder Spiritualität sein. Es könnte zeigen, dass es sich von der institutionalisierten Religion entfernt hat, aber dennoch eine innere Suche oder ein inneres Bedürfnis nach spiritueller Erfahrung hat.

Das Gedicht ist streng form- und versgebunden geschrieben. Jede Strophe besteht aus vier Versen, wobei sich das Reimschema ändert. Die Sprache des Gedichts ist einfach und verständlich ohne metaphorische Übertreibungen oder verwirrende Bilder. Die Tatsache, dass das Gedicht in einem so deutlichen und einfachen Sprachstil verfasst ist, könnte darauf hindeuten, dass der Dichter die direkte und unmittelbare Erfahrung der Realität als wichtiger erachtet als einen poetischen Stil, der durch die Verwendung von Metaphern oder Symbolen mehrdeutig ist. Das unterstreicht die Wichtigkeit der persönlichen, inneren Erfahrung gegenüber der äußeren, institutionalisierten Erfahrung der Religion. Das Fehlen von Glocken- und Orgelgeräuschen, sowie das „Schweigen“ und die stille Umgebung verstärken die Ruhe und Abgeschiedenheit, die das lyrische Ich verspürt, aber auch seine innere Suche und vielleicht seine Sehnsucht nach etwas, das es im Gotteshaus nicht finden konnte.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Ich geh vorbei am Gotteshaus“ des Autors Ludwig Eichrodt. Der Autor Ludwig Eichrodt wurde 1827 in Durlach bei Karlsruhe geboren. Im Zeitraum zwischen 1843 und 1892 ist das Gedicht entstanden. Anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her kann der Text den Epochen Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zugeordnet werden. Prüfe bitte vor Verwendung die Angaben zur Epoche auf Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist auf zeitlicher Ebene geschehen. Da sich Literaturepochen zeitlich überschneiden, ist eine reine zeitliche Zuordnung häufig mit Fehlern behaftet. Das 37 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 8 Versen mit insgesamt 2 Strophen. Weitere bekannte Gedichte des Autors Ludwig Eichrodt sind „Grosse Deutsche Literaturballade“ und „Abendfriede“. Zum Autor des Gedichtes „Ich geh vorbei am Gotteshaus“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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