Der Asra von Heinrich Heine

Täglich ging die wunderschöne
Sultanstochter auf und nieder
Um die Abendzeit am Springbrunn,
Wo die weißen Wasser plätschern.
 
Täglich stand der junge Sklave
Um die Abendzeit am Springbrunn,
Wo die weißen Wasser plätschern;
Täglich ward er bleich und bleicher.
 
Eines Abends trat die Fürstin
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Auf ihn zu mit raschen Worten:
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Deinen Namen will ich wissen,
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Deine Heimath, deine Sippschaft!
 
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Und der Sklave sprach: ich heiße
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Mohamet, ich bin aus Yemmen,
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Und mein Stamm sind jene Asra,
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Welche sterben wenn sie lieben.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Der Asra“

Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
81
Entstehungsjahr
vor 1851
Epoche
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Der Asra“ wurde von Heinrich Heine verfasst, einem deutschen Dichter und Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Heine ist bekannt für seine Lyrik, die oft von Emotionen und Romantik geprägt ist.

Bei der ersten Lektüre fällt auf, dass das Gedicht eine melancholische und tragische Atmosphäre hat. Es erzählt die Geschichte einer jungen Sultanstochter und eines Sklaven, beide treffen sich täglich am Springbrunnen - ein Ort, der als romantischer Treffpunkt dargestellt wird. Mit der Zeit wird der Sklave jedoch immer bleicher, was auf seine zunehmende Sehnsucht und unerwiderte Liebe zur Sultanstochter hindeuten könnte.

Die Fürstin, wahrscheinlich angezogen von dieser intensiven Emotion, fordert ihn auf, seine Identität preiszugeben. Er nennt seinen Namen, seine Herkunft und zuletzt seine Zugehörigkeit zum Stamm der Asra, einem fiktiven Stamm, der für seine Mitglieder den Tod bedeutet, falls sie lieben sollten.

Diese Offenbarung ist der Höhepunkt des Gedichts und hebt die Tragik der Situation hervor. Der Sklave liebt die Sultanstochter, doch diese Liebe wird ihn letztlich das Leben kosten.

Vom Aufbau her besteht das Gedicht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache ist schlicht und direkt, ohne übermäßige Metaphern oder komplexe Strukturen. Das Augenmerk liegt auf der Handlung selbst und der darin enthaltenen Emotion. Eine Wiederholungsstruktur ist erkennbar, was den täglichen Ablauf und die Monotonie des Lebens des Sklaven widerspiegelt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Heine in „Der Asra“ ein Bild unerwiderter Liebe und tragischer Konsequenzen zeichnet. Der Text offenbart die Macht, die Liebe über Leben und Tod haben kann, und ist eine Erforschung von Verlangen, Sehnsucht und Opfer.

Weitere Informationen

Heinrich Heine ist der Autor des Gedichtes „Der Asra“. Im Jahr 1797 wurde Heine in Düsseldorf geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes geht auf das Jahr 1851 zurück. Hamburg ist der Erscheinungsort des Textes. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her der Epoche Junges Deutschland & Vormärz zuordnen. Bei dem Schriftsteller Heine handelt es sich um einen typischen Vertreter der genannten Epoche. Das 81 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Der Dichter Heinrich Heine ist auch der Autor für Gedichte wie „Ahnung“, „Allnächtlich im Traume seh’ ich dich“ und „Almansor“. Zum Autor des Gedichtes „Der Asra“ haben wir auf abi-pur.de weitere 535 Gedichte veröffentlicht.

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