Der öde Garten von Karl Gerok

Einsamer Garten,
Öde und leer,
Grämt dich das Warten?
Kommt sie nicht mehr?
Stehst so verstummet,
Sonneverbrannt,
Bienchen nur summet
Müde durchs Land.
 
Blühet ein andrer
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Garten so fern,
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Aber der Wanderer
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Siehst ihn nicht gern,
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Dorten gar stille
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Ging sie zur Ruh,
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Blumen die Fülle
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Decken sie zu ...
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (23.9 KB)

Details zum Gedicht „Der öde Garten“

Autor
Karl Gerok
Anzahl Strophen
2
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
49
Entstehungsjahr
1815 - 1890
Epoche
Klassik,
Romantik,
Biedermeier

Gedicht-Analyse

Der Autor des Gedichts „Der öde Garten“ ist Karl Gerok, der von 1815 bis 1890 lebte. Der Inhalt der Lyrik und der Stil des Autors lassen auf eine Einordnung in die Epoche des Biedermeier oder des Realismus schließen.

Auf den ersten Blick erweckt das Gedicht den Eindruck von Melancholie und Traurigkeit. Das wiederkehrende Motiv von Ödnis, Einsamkeit und Warten deutet auf ein tiefes Gefühl von Verlust hin.

Inhaltlich erzählt das Gedicht von einem einsamen und öden Garten, der auf jemanden zu warten scheint, der jedoch nicht mehr zu kommen scheint. Das lyrische Ich hinterfragt den Zustand des Gartens und bringt seine Beobachtungen zum Ausdruck. Es ist davon auszugehen, dass der Garten als Metapher für den Zustand des lyrischen Ichs oder dessen Gefühlswelt verwendet wird.

Die Person, auf die sowohl der Garten als auch das lyrische Ich warten, scheint tot zu sein. Die Metapher des Gartens, der überwuchert wird, weist auf den Tod und den darauffolgenden natürlichen Prozess der Vergänglichkeit und Überwucherung hin.

Die Form des Gedichts ist relativ schlicht. Jede der beiden Strophen besteht aus acht Versen, und es gibt keinen offensichtlichen Reim. In Bezug auf die Sprache fällt das wiederholte Auftreten von Wörtern und Phrasen über den Tod, das Warten und die Abwesenheit auf. Diese Wiederholungen unterstreichen die Grundemotionen des Gedichts: Traurigkeit und Verlust.

Insgesamt zeigt „Der öde Garten“ auf eindringliche Weise das Gefühl, jemanden verloren zu haben, und die Schwierigkeit, mit dieser Abwesenheit umzugehen. Der einsame Garten steht sowohl für den Zustand des lyrischen Ichs als auch für den Prozess des Abschieds und der Trauer. Durch die einfache, aber wirkungsvolle Verwendung von Sprache und Metapher erzeugt Gerok ein beeindruckendes Bild von Verlust und Melancholie.

Weitere Informationen

Bei dem vorliegenden Text handelt es sich um das Gedicht „Der öde Garten“ des Autors Karl Gerok. Gerok wurde im Jahr 1815 in Vaihingen an der Enz geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1831 und 1890. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Klassik, Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Basis geschehen. Bitte überprüfe unbedingt die Richtigkeit der Angaben bei Verwendung. Das Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 2 Strophen und umfasst dabei 49 Worte. Die Gedichte „Das letzte Stündlein“, „Trauerstunden“ und „Über ein Kleines und alles wird Staub“ sind weitere Werke des Autors Karl Gerok. Zum Autor des Gedichtes „Der öde Garten“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de keine weiteren Gedichte vor.

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