Resignation von Martin Greif
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Folge dunklem Lebensdrange, |
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Nähre Himmelslicht in dir, |
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Achte, wie's zu End' gelange, |
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Aber hoffe nichts dafür! |
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Ob ein Greis mit hundert Jahren |
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Weise in die Grube fährt, |
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Ob ein Jüngling unerfahren, |
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Was war all das Treiben wert? |
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Bald weiß keiner mehr zu sagen, |
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Wer du warst und wie dein Bild, |
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Das sie welk hinausgetragen |
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In ein blühendes Gefild. |
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Jeder Wehruf ist verschollen, |
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Jede Klage ist verweht, |
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Wo mit seinem wechselvollen |
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Loos ein neu Geschlecht ersteht. |
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Andrer Jugend goldne Tage, |
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Andern Alters steile Bahn, |
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Neue Freude, neue Klage, |
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Alles hebt von Neuem an. |
Details zum Gedicht „Resignation“
Martin Greif
5
20
92
1839 - 1911
Realismus,
Naturalismus,
Moderne
Gedicht-Analyse
Das Gedicht „Resignation“ wurde von Martin Greif geschrieben, der von 1839 bis 1911 lebte. Das legt die Annahme nahe, dass das Werk vermutlich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts oder dem frühen 20. Jahrhundert entstanden ist - eine Epoche, die weitgehend von der Epoche des Realismus geprägt war.
Auf den ersten Blick legt der Titel „Resignation“ eine thematische Schwerpunktsetzung auf Akzeptanz, oder möglicherweise Niederlage oder Unterwerfung nahe. Das lyrische Ich spricht zu Beginn davon, einem dunklen Lebensdrang zu folgen, ohne jedoch Hoffnungen daran zu knüpfen.
Im weiteren Verlauf des Gedichts geht es um den Wert des individuellen Lebens und das Ende des Daseins - unabhängig davon, ob man alt und weise stirbt oder jung und unerfahren. Darüber hinaus verweist das Gedicht auf die Vergänglichkeit des menschlichen Lebens und die Tatsache, dass mit der Zeit die Erinnerung an eine Person gegen Null tendiert. Das Gedicht schließt mit der Beobachtung, dass das Leben weitergeht, auch wenn ein Mensch stirbt - eine neue Generation entsteht, die ihre eigenen Erfahrungen, Freuden und Leiden hat.
Die Aussage des lyrischen Ichs lässt sich als eine Art Fatalismus interpretieren - man soll dem Lebensdrang folgen, aber ohne große Erwartungen oder Hoffnungen. Egal, wie lange man lebt, der Tod ist unvermeidlich, und die Erinnerung an einen Menschen verblassen mit der Zeit. Das Leben geht weiter, und jede Generation erlebt das Leben auf ihre Weise.
Bei Form und Sprache handelt es sich um ein klassisch aufgebautes Gedicht mit mehreren Vierzeilern. Der Rhythmus und die Klangmuster sind nicht sofort erkennbar, aber der Tonfall scheint eher dunkel und nachdenklich zu sein. Die Sprache ist recht klar und verständlich, obwohl einige metaphorische Ausdrücke verwendet werden, wie „Himmelslicht“ und „blühendes Gefild“. Der Titel des Gedichts und sein Inhalt spiegeln sich auch in der Form und der Sprache wider - eine gewisse Resignation und ein Gefühl der Vergänglichkeit durchziehen das gesamte Gedicht.
Weitere Informationen
Martin Greif ist der Autor des Gedichtes „Resignation“. Im Jahr 1839 wurde Greif in Speyer geboren. Im Zeitraum zwischen 1855 und 1911 ist das Gedicht entstanden. Das Gedicht lässt sich anhand der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her den Epochen Realismus, Naturalismus, Moderne oder Expressionismus zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das vorliegende Gedicht umfasst 92 Wörter. Es baut sich aus 5 Strophen auf und besteht aus 20 Versen. Der Dichter Martin Greif ist auch der Autor für Gedichte wie „Ihr Fenster“, „Im Walde“ und „Schattenleben“. Zum Autor des Gedichtes „Resignation“ liegen auf unserem Portal abi-pur.de weitere 40 Gedichte vor.
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