Heimweh von Klaus Groth

Ich sah als Knabe Blumen blühn
Ich weiß nicht mehr, was war es doch?
Ich sah die Sonne drüber glühn
Mich dünkt, ich seh es noch.
 
Es war ein Duft, es war ein Glanz,
Die Seele sog ihn duftend ein.
Ich pflückte sie zu einem Kranz
Wo mag er blieben sein?
 
Ich such an jedem Blümchen nach
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Um jenen Schmelz, um jenes Licht,
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Ich forsche jeden Sommertag
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Doch solche find ich nicht.
 
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Ihr wußtet nimmer, was ich trieb?
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Ich suchte meinen alten KRanz.
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Er war so frisch, so licht, so lieb
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Es war der Jugendglanz.
Arbeitsblatt zum Gedicht
PDF (24 KB)

Details zum Gedicht „Heimweh“

Autor
Klaus Groth
Anzahl Strophen
4
Anzahl Verse
16
Anzahl Wörter
95
Entstehungsjahr
1819 - 1899
Epoche
Romantik,
Biedermeier,
Junges Deutschland & Vormärz

Gedicht-Analyse

Das Gedicht „Heimweh“ stammt von Klaus Groth, einem deutschen Dichter, der von 1819 bis 1899 lebte. Demzufolge lässt sich das Gedicht zeitlich der Epoche des Realismus zuordnen.

Auf den ersten Blick fällt die tiefe Nostalgie und Sehnsucht auf, die von dem lyrischen Ich zum Ausdruck gebracht wird. Die Naturmetaphorik, repräsentiert durch blühende Blumen und die strahlende Sonne, erwecken Gefühle der Melancholie und Fernweh.

Im Inhalt beschreibt das lyrische Ich seine Verbindung mit der Natur in seiner Jugend und seinen Versuch, diese Erfahrungen und Gefühle in der Gegenwart wiederzuerleben. Es berichtet von dem erfrischenden Glanz und Duft der Jugend, den es in den Blumen und der Sonne gesehen bzw. wahrgenommen hat. Jetzt, in der Gegenwart, sucht das lyrische Ich nach diesen Zeichen der Jugend in der Natur, kann sie aber nicht finden. Es stellt die Frage, wo dieser „Kranz“ geblieben ist, was eine Metapher für die Jugend und deren Vergänglichkeit ist.

Das Gedicht besteht aus vier Strophen mit jeweils vier Versen. Die Sprache des Gedichts ist einfach und klar, was die Ehrlichkeit und Direktheit der Gefühle des lyrischen Ichs unterstreicht. Der wiederkehrende Gebrauch des Verbs „sehen“ betont das visuelle Element in den Erinnerungen des lyrischen Ichs und seine Bemühung, diese in der Gegenwart wieder aufzufinden. Das Gedicht endet mit einer Erkenntnis: Das lyrische Ich hat nicht einen physischen Kranz gesucht, sondern den Glanz seiner Jugend.

Die Form und Sprache des Gedichts unterstützen das emotionale Ausdruck des Gedichts, indem die Sehnsucht des lyrischen Ichs nach seiner verlorenen Jugend durch die Verwendung von Metaphern wie Blumen und Sonne ausgedrückt wird. Die rhythmische, wiederkehrende Struktur des Gedichts unterstreicht die wiederkehrende Natur der Erinnerungen und Sehnsüchte des lyrischen Ichs.

Weitere Informationen

Das Gedicht „Heimweh“ stammt aus der Feder des Autors bzw. Lyrikers Klaus Groth. Groth wurde im Jahr 1819 in Heide geboren. Die Entstehungszeit des Gedichtes liegt zwischen den Jahren 1835 und 1899. Von der Entstehungszeit des Gedichtes bzw. von den Lebensdaten des Autors her lässt sich das Gedicht den Epochen Romantik, Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz, Realismus, Naturalismus oder Moderne zuordnen. Vor Verwendung der Angaben zur Epoche prüfe bitte die Richtigkeit. Die Zuordnung der Epochen ist ausschließlich auf zeitlicher Ebene geschehen und daher anfällig für Fehler. Das 95 Wörter umfassende Gedicht besteht aus 16 Versen mit insgesamt 4 Strophen. Die Gedichte „Min Jehann“, „Matten Has“ und „Regenlied“ sind weitere Werke des Autors Klaus Groth. Auf abi-pur.de liegen zum Autor des Gedichtes „Heimweh“ weitere 12 Gedichte vor.

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